Gender

LSBT*IQ-Vernetzung: Hessischer Aktionsplan ist wichtiger Meilenstein

Die hessische Landesregierung möchte ab 2018 regionale Netzwerke im Bereich LSBT*IQ schaffen, um die Selbstorganisation zu stärken und weitere Kooperationen mit öffentlichen und privaten Trägern anzuregen. Das betonte Staatssekretär Kai Klose bei einem Fachtag zur Vernetzung verschiedener Einrichtungen und Initiativen. Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt nimmt neben anderen Zielgruppen insbesondere junge Menschen mit ihren spezifischen Bedürfnissen in den Blick.

19.02.2018

Auf Einladung von Staatssekretär Kai Klose fand am vergangenen Freitag, den 09.02.2018, im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration der Fachtag „LSBT*IQ-Vernetzung in Hessen“ statt. Über 30 Vertreterinnen und Vertreter von rund 25 LSBT*IQ-Vereinen, Initiativen, kommunalen Stellen sowie anderer in diesem Bereich engagierter Einrichtungen aus ganz Hessen nahmen teil. Der Bevollmächtigte des Landes für Integration und Antidiskriminierung, Staatssekretär Kai Klose, erklärte hierzu:

Kooperation und Vernetzung 

„Der Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt, den das Kabinett im vergangenen Jahr beschlossen hat, zeigt Wirkung. In den Jahren 2015 bis 2017 standen für die Förderung innovativer Projekte, die für die Akzeptanz von Menschen mit unterschiedlichen sexuellen und geschlechtlichen Identitäten werben und sich für ein offenes und diskriminierungsfreies Leben einsetzen, insgesamt 900.000 Euro zur Verfügung. In diesem Zeitraum konnten 74 Projekte gefördert werden, die neue wichtige Impulse in ganz Hessen gesetzt haben. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Stärkung der Sichtbarkeit von LSBT*IQ durch Kultur- und Informationsveranstaltungen, ein weiterer wichtiger Schwerpunkt lag auf den Bereichen Forschung, Bildung und Fortbildung. Um diese Erfolge nachhaltig abzusichern werden wir in den Jahren 2018 und 2019 insgesamt 500.000 Euro zusätzlich für die Schaffung von regionalen LSBT*IQ-Netzwerken investieren. Diese Netzwerke werden einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Selbstorganisation von LSBT*IQ zu stärken und die Kooperationen mit öffentlichen und privaten Trägen, z. B. aus den Bereichen psychosoziale Beratung, Gesundheitsversorgung und Pädagogik, in allen Teilen Hessens auf eine stabile Grundlage zu stellen“, betonte Klose.

Hessischer Aktionsplan für Aktzeptanz und Vielfalt 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten deutlich, dass mit dem Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt ein wichtiger Meilenstein für die LSBT*IQ-Arbeit erreicht worden sei. Sie begrüßten das Vorhaben, Netzwerke für eine zielorientierte regionale Zusammenarbeit zu etablieren, auch um ehrenamtliche Strukturen nachhaltig zu fördern und zu qualifizieren, sowie die Zusammenarbeit zwischen den Selbstvertretungsorganisationen und mit der Landesverwaltung weiter zu stärken. Betont wurde die Notwendigkeit, den Aktionsplan konsequent zu evaluieren und fortzuschreiben. In einem lebendigen Austausch über Aufgaben und Anforderungen an die Netzwerkarbeit in Hessen wurden wertvolle Hinweise und Anregungen an Staatssekretär Kai Klose kommuniziert.

Soziale und Bildungsträger öffnen sich für das Thema 

„Ich freue mich über das breite Interesse an unserem Fachtag ‚LSBT*IQ-Vernetzung in Hessen‘ und dass dieser eine solch engagierte Beteiligung erlebt hat. Hans Hengelein, LSBTI*-Referent und AIDS-Koordinator der Niedersächsischen Landesregierung, und Dr. Jochen Kramer vom Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg haben mit ihren Vorträgen wichtige Impulse für die konkrete Ausgestaltung der hessischen Netzwerke geliefert. Von besonderer Bedeutung waren für mich dabei die Diskussionsbeiträge der hessischen LSBT*IQ-Communities. Die nächsten Schritte wollen wir gemeinsam gestalten. Den mit der Erarbeitung des Aktionsplans begonnen partizipativen Prozess setzen wir mit dieser Veranstaltung konsequent fort. Das große bürgerschaftliche Engagement der LSBT*IQ-Initiativen und die Bereitschaft vieler sozialer und Bildungsträger, sich für das Themenfeld zu öffnen, sind für die erfolgreiche Umsetzung des Hessischen Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt unverzichtbar“, ergänzt Klose abschließend.

Hintergrundinformationen

LSBT*IQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, intergeschlechtliche und queere Personen. Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt (APAV) wurde am 29.05.2017 vom Kabinett beschlossen und am 06.06.2017 im Rahmen einer Landespressenkonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Die im Hessischen Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt enthaltenen Maßnahmen haben zum Ziel, die Akzeptanz von LSBT*IQ in Hessen zu fördern. Er kann hier abgerufen werden: www.gleichgeschlechtliche-lebensweisen.hessen.de/aktionsplan

In den Jahren 2015 und 2016 standen jeweils 200.000 Euro im Haushaltsplan des Landes Hessen für Projektförderungen zur Verfügung. Damit wurden innovative Vorhaben unterstützt, die für die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt werben und sich für ein offenes und diskriminierungsfreies Leben aller Menschen in Hessen einsetzen. 2017 wurde dieser Betrag auf 500.000 Euro erhöht und somit mehr als verdoppelt, für das Förderjahr 2018 stehen 550.000 Euro zur Verfügung. Die Projektförderung im Rahmen des APAV soll Kommunen, Hochschulen und insbesondere zivilgesellschaftliche Initiativen und Organisationen in ihrem Einsatz für Gleichbehandlung und Akzeptanz von Vielfalt unterstützen.

Der Hessische Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt nimmt die Zielgruppe junger Menschen besonders in den Blick und benennt konkrete Maßnehmen insbesondere für homosexuelle Jugendliche. Weitere Informationen: www.gleichgeschlechtliche-lebensweisen.hessen.de

Quelle: Hessisches Ministerium für Soziales und Integration vom 14.02.2018

Back to Top