Sozialpolitik

AWO: "Statt Gutscheine für Nachhilfe eine eigene Grundsicherung für alle Kinder"

"Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts hat gezeigt: Es ist Zeit für eine grundsätzliche Neuordnung der Kinderförderung", kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler die aktuelle Debatte, die vom Kern des Problems ablenkt.

24.02.2010

Statt jetzt wieder um Centbeträge und unübersichtliche Warenkörbe zu feilschen, müsse das Urteil konsequent umgesetzt werden und insbesondere die Rechte der Kinder stärken. "Eine eigenständige Grundsicherung für alle Kinder würde endlich die Schwächsten unserer Gesellschaft aus der Stigmatisierung und sozialen Ausgrenzung der Hartz IV- Bezüge raus holen", betont der AWO Chef. 

"Jetzt muss endlich Schluss sein mit der falschen Familienpolitik der Regierungskoalition, die nur besser verdienende Eltern fördert und arme Kinder leer ausgehen lässt", erläutert Stadler. Statt der ungerechten Vielzahl der jetzigen Förderungen für Familien fordert die AWO zusammen mit anderen Sozialverbänden und namhaften Wissenschaftlern eine Leistung für alle Kinder - diese Grundsicherung soll sozial gerecht gestaltet sein, indem sie der Einkommensbesteuerung unterliegt (<link http: www.kinderarmut-hat-folgen.de _blank external-link-new-window external link in new>www.kinderarmut-hat-folgen.de) 

Insbesondere fordert die AWO, dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Bildungsbereich Folge zu leisten. "Um "Sozialstaats-Karrieren" und hohe Folgekosten zu vermeiden müssen wir endlich für Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Bildung sorgen", betont Wolfgang Stadler. 

Das bedeutet die konsequente Umsetzung des Ausbaus der Betreuungseinrichtungen insbesondere für Unter-Dreijährige Kinder, die Abschaffung der Gebühren für Kitas, sowie ein flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen mit kostenlosem Mittagessen und mehr Sport- und Musikangeboten. "Das ist ein wesentlich sinnvolleres Programm für die Förderung von Familien und der Chancengerechtigkeit als Gutscheine für einzelne Nachhilfestunden zu verteilen oder Sonder-Anträge für die Anschaffung von Schulranzen oder Zirkeln stellen zu müssen", betont der AWO Bundesvorsitzende. 

Mehr Informationen unter: www.kinderarmut-hat-folgen.de

Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt - Bundesverband e.V.

 

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