Bildungspolitik

Qualitätspaket für Schule und Kita in Berlin: Schuleigenes Sprachbildungskonzept wird verbindlich

Ab dem kommenden Schuljahr werden alle Berliner Schulen, die zusätzliche Personalmittel für Sprachförderung erhalten, ein Sprachbildungskonzept für ihre Schülerschaft entwickeln.

04.08.2011

Dies betrifft ca. 390 Schulen. Dazu werden Sprachbildungskoordinatorinnen und -koordinatoren an den Schulen benannt und in einem einjährigen Weiterbildungskurs qualifiziert. Sie sind für die Erarbeitung des Sprachbildungskonzeptes, dessen Umsetzung und Evaluation verantwortlich. Die Maßnahme zur Stärkung und Verstetigung der Sprachförderung an den Schulen ist Teil des von Bildungssenator Zöllner im Mai dieses Jahres vorgestellten Qualitätspaketes für Kita und Schule.

„Die Qualifizierung von Sprachbildungskoordinatoren ist ein wichtiger Schritt zum Konzept einer durchgängigen Sprachbildung an den Schulen. Das ist auch eine Frage der Bildungsgerechtigkeit, denn gerade für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist die Sprachkompetenz von zentraler Bedeutung. Weder sozialpolitisch noch wirtschaftlich kann es sich das Land Berlin leisten, einen großen Teil der Lernpotenziale nicht auszuschöpfen“, so Bildungssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner.

Schuleigene Sprachbildungskonzepte umfassen alle sprachförderlichen Maßnahmen der Schule, das reicht von Sprachförderung im Fachunterricht über zusätzliche Sprachkurse in besonderen Lerngruppen bis zu außerunterrichtlichen und sogar außerschulischen Angeboten, die in Kooperation mit freien Trägern, den Volkshochschulen, Museen oder Bibliotheken durchgeführt werden.

Bis Ende November wird eine Expertise von Wissenschaftlern der Berliner Universitäten mit Kriterien für eine erfolgreiche Sprachförderung erstellt. Diese wird Grundlage von „Bausteinen für einen sprachförderlichen Unterricht“, die direkt von Lehrerinnen und Lehrern genutzt wird.

In Berlin wird laut Bevölkerungsprognose im Jahre 2020 der Anteil der Schülerinnen und Schüler nicht-deutscher Herkunft auf ca. 50 % ansteigen. Momentan erreicht nur rund 20 % der Schülerinnen und Schülern nicht deutscher Herkunft einen Schulabschluss mit Hochschulberechtigung, insgesamt sind es rund 40 % aller Schulabgänger.

Quelle: Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung Berlin, Pressemitteilung vom 04.08.2011

 

Redaktion: Astrid Bache

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