Bildungspolitik

Diakonie fordert gleiche Chancen beim Zugang zu Bildung

„Erziehung und Bildung sind Voraussetzungen dafür, dass sich Kinder in unterschiedlichen Lebensphasen in einer kompliziert gewordenen Welt orientieren können. Deshalb brauchen sie gleiche Chancen beim Zugang zu Bildung“, sagte Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik am Samstag in München.

17.05.2010

München, (DW EKD) - Die Zahl der Kinder, die in benachteiligten Lebenslagen aufwachsen, sei in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen. Etwa drei Millionen Kinder und Jugendliche wachsen in Familien auf, die mit Armut und Arbeitslosigkeit zu kämpfen haben. Gerade Langzeitarbeitslosigkeit und die damit einhergehende Perspektivlosigkeit sowie räumliche und soziale Isolation könnten für Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Familien zum Problem und Risiko werden. „Diese Familien brauchen neben materieller Unterstützung ein Netzwerk, das ihre Erziehungskompetenz unterstützt und das die Kinder in ihren Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten fördert“, betont Kottnik.

Dabei werde es aber nicht ausreichen, lediglich Krippenplätze bereit zu stellen oder Kindergärten für die Unterdreijährigen zu eröffnen. Erforderlich sei vielmehr ein qualitativ gutes System von Erziehung, Bildung und Betreuung. Verbunden werden müsse dies mit einer Palette von unterstützenden und entlastenden Angeboten und Diensten für Familien. Nur so könne man der zunehmenden Isolation und Überforderung von Familien entgegenwirken.

Die Evangelische Kirche und ihre Diakonie leisten insbesondere mit ihren familienunterstützenden Angeboten wie den Erziehungsberatungsstellen, den Familienbildungsstätten und den Tageseinrichtungen für Kinder bis hin zu Familienzentren in sozialen Brennpunkten einen entscheidenden und grundlegenden Beitrag zur Chancengleichheit von benachteiligten Kindern. 2.000 Erziehungsberatungsstellen und 9.500 Tageseinrichtungen für etwa 500.000 Kinder stehen in kirchlich-diakonischer Trägerschaft. 

Beim Ökumenischen Kirchentag in München diskutieren am Samstag Vertreter von Diakonie und Caritas mit der Bayerischen Familienministerin Christine Haderthauer und der Sozialrechtlerin und -wissenschaftlerin Cristine Henry-Huthmacher.

Die Diakonie ist der soziale Dienst der Evangelischen Kirche in Deutschland. Sie setzt sich insbesondere für die Rechte armer Menschen ein. Sie benennt die Ursachen von Armut und fordert die Solidarität der Gesellschaft. Sie befähigt die betroffenen Menschen, selbst Verantwortung zu übernehmen. Diakonische Arbeit geschieht in sozialen Netzen. Beratung und Bildung, Hilfe und Unterstützung, Begegnung und Seelsorge gehören dabei zusammen. Bundesweit stehen den Menschen 28.000 sta-tionäre Einrichtungen sowie ambulante Dienste und Beratungsstellen mit 440.000 Mitarbeitenden und 400.000 Ehrenamtlichen zur Verfügung.

Herausgeber: Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) e.V.

ik

 

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