Kinder- und Jugendarbeit

Forderungen der BKJ: "Diversität anerkennen, Inklusion umsetzen, Zusammenhalt stärken"

Die Mitglieder der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) erwarten von den Parteien und der zukünftigen Bundesregierung, sich für Diversität, Inklusion und Zusammenhalt stark zu machen. Die 56 Mitgliedsorganisationen des Dachverbands der Kulturellen Bildung haben deshalb mit Blick auf die Bundestagswahl Forderungen an die Bundespolitik formuliert.

27.03.2017

Die Mitglieder der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) erwarten von den Parteien und der zukünftigen Bundesregierung, sich für Diversität, Inklusion und Zusammenhalt stark zu machen. Die 56 Mitgliedsorganisationen des Dachverbands der Kulturellen Bildung haben deshalb mit Blick auf die Bundestagswahl Forderungen an die Bundespolitik formuliert.

Bei ihrer Arbeitstagung in Wandlitz bei Berlin hielten die Vertreterinnen und Vertreter der Fachstrukturen der Kulturellen Bildung fest: Der kulturelle und demokratische Zusammenhalt in Deutschland und Europa ist gefährdet. Rechtspopulismus und Radikalisierungstendenzen sowie die Ablehnung von Diversität und Inklusion stellen Grundpfeiler der demokratischen Gesellschaftsordnung offen in Frage.

„Auch und gerade im Wahlkampf erwarten wir von den demokratischen Parteien, dass sie sich zur offenen und pluralistischen Gesellschaft bekennen. Doch mit Bekenntnissen allein ist es nicht getan. In einer Verantwortungsgemeinschaft aus Staat und Zivilgesellschaft müssen wir wirksame Maßnahmen für gerechte Teilhabe- und Bildungschancen ergreifen. Denn die Zufriedenheit mit der Demokratie hängt ab von den Möglichkeiten, Gesellschaft mitzugestalten, und von den Zukunftsperspektiven, die junge Menschen entwickeln können.“, erklärte der BKJ-Vorsitzende Prof. Dr. Gerd Taube.
Kulturelle Bildung kann einen wichtigen Beitrag leisten – für mehr kulturelle und soziale Teilhabe und gerechtere Bildungschancen. Dafür brauchen ihre Akteurinnen und Akteure verlässliche Strukturen und Förderung.

Deshalb fordern die Vertreterinnen und Vertreter des Flächennetzwerks der Kulturellen Bildung in Deutschland von der Bundespolitik:

  • Den Wert zivilgesellschaftlicher Strukturen für Demokratie und Zusammenhalt anerkennen
  • Für den demokratischen Zusammenhalt sind zivilgesellschaftliche Strukturen, die in der Praxis der Menschen vor Ort wurzeln, unverzichtbar. Die Organisationen der Kulturellen Bildung, Vereine, Verbände und Initiativen, sind solche Strukturen. Sie orientieren sich an der Vielfalt von Lebenslagen und Lebensorten. Ihre Reichweite, ihre Relevanz und ihre Nachhaltigkeit muss die Bundespolitik stärker als bisher anerkennen und unterstützen. Denn insbesondere freie Träger Kultureller Bildung schaffen mit ihrer Praxis Orte gesellschaftlicher Aushandlung. Sie bieten Gelegenheiten, um kulturellen und gesellschaftlichen Konsens kontinuierlich zu erarbeiten und zu leben. Damit machen sie Strukturen und Wege der politischen Mitbestimmung erfahrbar und schaffen eine wichtige Basis für Demokratie und Zusammenhalt.
  • Infrastrukturen der Kulturellen Bildung sichern und partnerschaftlich zusammenarbeiten
  • Voraussetzung dafür, dass zivilgesellschaftliche Strukturen der Kulturellen Bildung für Demokratie und Zusammenhalt wirksam werden können, ist die Sicherung ihrer Handlungsfähigkeit und Unabhängigkeit. Es ist wichtig, dass die „Weisheit der Vielen“ Gehör findet und ihre Forderungen ernstgenommen werden. Programme und Projekte der Kulturellen Bildung sollten daher nicht vorrangig staatlich gesteuert werden, sondern im Sinne der Subsidiarität und Partnerschaftlichkeit gemeinsam gestaltet werden. Wir fordern eine konsequente Orientierung am Subsidiaritätsprinzip und eine verlässliche Förderung der Fachstrukturen Kultureller Bildung, um deren Unabhängigkeit zu sichern.
  • Kooperationsverbot von Bund und Ländern in den Bereichen Kultur und Bildung abschaffen
  • Verantwortungsgemeinschaften von Bund und Ländern sind dringend nötig, um kulturelle Teilhabe und Bildungschancen zu verbessern. Das Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bildungs- und Kulturbereich muss abgeschafft werden.
  • Darüber hinaus hat die Mitgliederversammlung der BKJ konkrete Forderungen an die Jugend-, Bildungs- und Kulturpolitik beschlossen.

Forderungen der Fachorganisationen Kultureller Bildung zur Bundestagswahl 2017:  <link https: www.bkj.de fileadmin user_upload documents bundestagswahl_2017 external-link-new-window der>Diversität anerkennen, Inklusion umsetzen, Zusammenhalt stärken – KULTURELLE BILDUNG FÖRDERN! (PDF, 77 KB)

Mit diesem Forderungskatalog geht die BKJ auf Parteien und Bundestagskandidat/innen zu und fragt sie nach ihren Absichten, die Forderungen – im Falle eines Wahlerfolgs – umzusetzen. Die Ergebnisse werden als „Wahlprüfsteine zur Politik für Kulturelle Bildung“ veröffentlicht.

Über die BKJ

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) ist der Dachverband der kulturellen Kinder- und Jugendbildung in Deutschland. Sie ist ein Zusammenschluss von 56 bundesweit agierenden schulischen und außerschulischen Institutionen, Fachverbänden und Landesdach¬organisationen der Kulturellen Bildung. Die Mitgliedsorganisationen repräsentieren die unterschiedlichen Künste, Kultursparten und kulturpädagogischen Handlungsfelder. Ihr Ziel ist die Weiterentwicklung und Förderung der Kulturellen Bildung: gesellschaftlich sensibel, nachhaltig, möglichst für jeden Menschen zugänglich, von Anfang an und ein Leben lang.

<link http: www.bkj.de external-link-new-window der>www.bkj.de

Quelle: Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. (BKJ) vom 24.03.2017

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