Hilfen zur Erziehung

Nachfrage nach Heimerziehung im Erzbistum Paderborn steigt

In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Plätze in den 26 katholischen Erziehungshilfe-Einrichtungen im Erzbistum Paderborn um über 18 Prozent auf 1670 gestiegen. Die Unterbringung in einem Heim der Erziehungshilfe wird von den Jugendämtern verstärkt nachgefragt.

09.07.2010

Die Unterbringung in einem Heim der Erziehungshilfe, ob stationär oder teilstationär, wird von den Jugendämtern weiterhin in steigendem Maße nachgefragt. Zu diesem Ergebnis kommt der Diözesan-Caritasverband für seine Einrichtungen im Erzbistum Paderborn bei der Auswertung der Daten aus dem vergangenen Jahr. Im Jahr 2009 wurden in 26 Einrichtungen unterschiedlicher Größe und Schwerpunkte 1.670 Plätze angeboten. Seit 2005 sind diese Plätze um 18,5 Prozent ausgebaut worden. 

Der Grund für die steigende Nachfrage nach Heimerziehung liegt im Ausbau früher Hilfen und besonderer Aktivitäten im Rahmen des Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung. „Die Krisensituationen in Familien nehmen zu“, berichtet Raimond Pröger vom Diözesan-Caritasverband. In vielen Fällen sei die vorübergehende stationäre Unterbringung die richtige und notwendige Hilfe. „Kurzfristige Aufnahmen im Rahmen einer Krisenintervention sind in vielen Einrichtungen Alltag.“ Auch die Anzahl jüngerer Kinder nehme zu.

Die Zahl der teilstationären Plätze in Einrichtungen der Erziehungshilfe ist trotz des Ausbaus von Betreuungsangeboten im Umfeld der Schulen gestiegen. So werden in 22 Tagesgruppen 215 Plätze angeboten – 25 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Der Anteil der Mädchen (46%) und der Jungen (54%) halten sich in den Heimen fast die Waage. Zum Jahresende lebten 278 junge Volljährige in einer Einrichtung, 183 Kinder waren jünger als sechs Jahre.

Stetig steigt die Anfrage an Spezialangeboten bzw. Unterbringungen in einer Intensivgruppe. Die Anzahl dieser Wohngruppen bzw. Plätze hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, heute werden in 34 Intensivgruppen 225 Kinder und Jugendliche rund um die Uhr betreut. Neben einer kontinuierlichen Spezialisierung werden weitere Wohngruppen ausgelagert. Einen besonderen Stellenwert im Erzbistum Paderborn haben gemeinsame Wohnformen für Mütter und Kinder. In zehn Einrichtungen werden in diesem Rahmen 232 Mütter mit Kindern betreut. Diese Unterstützungsform hat in den letzten Jahren um 66 Prozent zugenommen.

„Seit Jahren belegen Fakten, dass intensive Hilfen zur Erziehung dann zu Erfolgen führen, wenn sie kontinuierlich in Anspruch genommen werden können“, betont Raimond Pröger. Auch nach einer Entlassung benötigten zahlreiche junge Menschen und deren Familien eine adäquate Unterstützung. Durch Kooperationen von stationären und ambulanten Maßnahmen gelinge dies in der Regel. Um dieser anspruchsvollen und schwierigen Aufgabe gerecht zu werden, nehmen in allen Einrichtungen Supervision, Fortbildung und Qualitätsentwicklung einen breiten Raum ein. Sorgen bereite in einigen Regionen das Fehlen von Fachpersonal.

Quelle: Diözesan-Caritasverband Paderborn

ik

Back to Top