Bildungsforschung

Maßgeschneiderte Förderangebote für Kinder entwickeln und Lernchancen optimieren

Eine neue Qualifikationsprofessur im Frankfurter Forschungszentrum „Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk“ erforscht individuelle Fördermöglichkeiten für Grundschulkinder. Insbesondere soll untersucht werden, wie moderne Technologien dazu beitragen können, Kinder gezielt zu fördern und wie sich diese Förderinstrumente wirksam im Unterricht einsetzen lassen.

02.02.2018

Im Zuge von Inklusion und Zuwanderung setzen sich Grundschulklassen heutzutage immer vielfältiger zusammen. Lehrkräfte sind daher mehr denn je gefordert, auf unterschiedliche Lernbedürfnisse einzugehen. Das Forschungszentrum „Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk“ (IDeA) in Frankfurt am Main will dazu beitragen, diese Herausforderung zu bewältigen. Das Zentrum verstärkt dieses Engagement mit der jetzt erfolgten Berufung von Dr. Garvin Brod zum Professor für Psychologie mit dem Schwerpunkt individuelle Förderung.

Technologiegestützte Förderinstrumente

„Ziel meiner Forschung ist es, maßgeschneiderte Förderangebote für Kinder zu entwickeln“, erläutert Professor Brod. Mit solchen Angeboten können Lehrerinnen und Lehrer die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen erfassen und die Kinder dementsprechend individuell unterstützen. „Insbesondere möchte ich untersuchen, wie moderne Technologien dazu beitragen können, Kinder gezielt zu fördern, und unter welchen Voraussetzungen sich technologieunterstützte Förderinstrumente wirksam im Unterricht einsetzen lassen“, ergänzt der Psychologe, der die Qualifikationsprofessur Anfang Januar übernommen hat. In einem Projekt erforscht ein Team um Professor Brod zum Beispiel den Nutzen einer computerbasierten Lernverlaufsdiagnostik im Förderunterricht für Kinder mit hartnäckigen Leseschwierigkeiten.

Lernchancen von Kindern optimieren

Die Professur ist organisatorisch dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) und der Goethe-Universität Frankfurt am Main zugeordnet und im interdisziplinären IDeA-Zentrum angesiedelt, in dem Forscherinnen und Forscher beider Institutionen die Lernentwicklung von Kindern untersuchen. „Mit Garvin Brod haben wir einen ausgewiesenen Experten auf dem Feld der individuellen Förderung gewonnen. Seine Arbeit wird einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Lernchancen von Kindern zu optimieren“, so Professor Dr. Marcus Hasselhorn, Geschäftsführender Direktor des DIPF. „Mit der neuen Professur, die einem wichtigen Feld der Bildungsforschung gewidmet ist, wird die Kooperation zwischen der Goethe-Universität und dem DIPF sinnvoll erweitert“, betont Prof. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität.

Ehemaliger Leiter des Lernförderlabors

Garvin Brod hat seine Forscherlaufbahn als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Entwicklungspsychologie“ des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin begonnen. Für seine dabei entstandene Dissertation über die Effekte von Vorwissen auf die Gedächtnisleistung im Altersvergleich wurde er mit der Otto-Hahn-Medaille 2016 ausgezeichnet. Damit ehrt die Max-Planck-Gesellschaft herausragende Leistungen von wissenschaftlichen Nachwuchskräften. Zuletzt war der Forscher Leiter des Lernförderlabors am IDeA-Zentrum.

Über das IDeA-Zentrum

„Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk“ (IDeA) ist ein Forschungszentrum des DIPF und der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Sigmund-Freud-Institut. An dem Zentrum in Frankfurt am Main befassen sich Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Fachgebieten mit Entwicklungs- und Lernprozessen von Kindern im Kleinkind-, Kindergarten- und Grundschulalter. Ein besonderer Fokus liegt auf Kindern, die sich mit dem Lernen aufgrund verschiedener Faktoren besonders schwer tun, und Möglichkeiten, sie gezielt zu fördern.

Quelle: Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung vom 31.01.2018

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