Bildungsforschung

Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug zum Ländervergleich: „Sprachförderung muss weiter intensiviert werden“

Schleswig-Holsteins Schülerinnen und Schüler haben im aktuellen Ländervergleich zur Überprüfung der Bildungsstandards im Fach Englisch über alle Schularten hinweg den 6. Rang erreicht. Im Fach Deutsch gab es einen 10. (Hörverstehen) und einen 12. Rang (Lesen und Rechtschreibung).

23.06.2010

KIEL. Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug sagte heute: „Die Studie gibt uns Hinweise, an welchen Punkten Verbesserungen notwendig sind. Wir nehmen sie auch als Aufforderung, unsere Strategien und Projekte noch einmal zu prüfen.“ Beim Thema Bildung brauche man einen langen Atem. Vor Jahren gestartete Projekte wie „Lesen macht stark“ hätten für den aktuellen Ländervergleich noch keine Wirkung entfalten können, weil die Neuntklässler von heute noch nicht in ihren Genuss gekommen seien. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass die erkennbaren guten Zwischenergebnisse kommende Untersuchungen positiv beeinflussen werden“, sagte Klug. Im Übrigen verwies er auf die breite Sprachfrühförderung in Kitas und Grundschulen, die ebenfalls Früchte tragen werde. Klug betonte, vor allem müsse die Zahl der Schülerinnen und Schüler ohne Hauptschulabschluss trotz der bereits erzielten erheblichen Erfolge im letzten Entlassjahr noch weiter verringert werden. Zudem müssten die Bildungschancen für Kinder mit Migrationshintergrund verbessert werden.

Auffällig findet Bildungsminister Klug den signifikanten Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulerfolg. Der Ländervergleich 2009 attestierte Schleswig-Holstein, dass die soziale Herkunft deutlicher als in anderen Ländern über den Besuch des Gymnasiums entscheide. Er sei bestrebt, dies zu ändern. Eine frühzeitige Förderung schon in der Grundschule und Fortsetzung in der Orientierungsstufe unterstützten dieses Ziel. Zusätzlich soll der Einfluss der sozialen Herkunft dadurch verringert werden, dass die Durchlässigkeit zwischen den Schularten weiter verbessert wird. Im Hinblick auf die unterschiedlichen sprachlichen Kompetenzen von Jungen und Mädchen bedürfe es weiterer Anstrengungen. Ansätze hierfür lägen aber vor allem im Unterrichtsgeschehen, sagte Klug.

Beim Ländervergleich 2009 wurden Neuntklässler getestet - in Schleswig-Holstein 1.700 Schülerinnen und Schüler aus 71 Schulen (17 Hauptschulen, 17 Realschulen, 19 Gesamtschulen, 18 Gymnasien).

Herausgeber: Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein

 

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