Flucht und Migration
„Kultur der Vielfalt – Vielfalt der Kultur“: Themenforum Kultur im Nationalen Aktionsplan Integration gestartet
Anlässlich der Auftaktveranstaltung für das Themenforum Kultur im „Nationalen Aktionsplan Integration“ diskutierten unter dem Motto „Kultur der Vielfalt – Vielfalt der Kultur“ Kulturstaatsministerin Grütters und die Integrationsbeauftragte Widmann-Mauz mit 130 Vertreterinnen und Vertreter gesellschaftlicher Spitzenverbände und der Kultur im Bundeskanzleramt. Ziel ist es, kulturelle Teilhabe und Diversität künftig als Daueraufgabe in den vom Bund geförderten Kultureinrichtungen zu verankern.
15.11.2018
Zusammenhalt, Teilhabe und Integration sind Kernthemen des Kulturkapitels im Koalitionsvertrag. Doch was genau können Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler zum Gelingen von Integration beitragen? Wie den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken? Nicht nur die Öffnung von Kulturangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund spielt hierbei eine Rolle. Es geht vor allem auch darum, Migrantinnen und Migranten in den kulturellen Betrieb zu integrieren und zum Beispiel bei der Personalplanung stets das Thema Diversität mitzudenken.
Nationaler Aktionsplan Integration 2.0
Ideen gibt es viele: Entstanden sind sie in den vergangenen Jahren im Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration, das im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration der Bundesregierung aus dem Jahr 2012 entstanden ist. Um die gewonnenen Erkenntnisse in die Praxis zu überführen, hat die Koalition vereinbart, den Nationalen Aktionsplan Integration und auch das Netzwerk weiter zu entwickeln.
Die vom Bund geförderten Kultureinrichtungen kommen dazu künftig regelmäßig im Themenforum „Nationaler Aktionsplan Integration“ zum Austausch zusammen. Bei den jährlich stattfindenden Treffen sollen Praxiserfahrungen der Einrichtungen gebündelt und gemeinsam Maßnahmen umgesetzt werden, mit denen kulturelle Teilhabe und Diversität gestärkt werden.
Motto „Kultur der Vielfalt – Vielfalt der Kultur“
Die Beauftragte für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, hat am 13. November gemeinsam mit der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, 130 Vertreterinnen und Vertreter gesellschaftlicher Spitzenverbände und der Kultur zu einem Meinungsaustausch ins Bundeskanzleramt eingeladen. Die Auftaktveranstaltung für das Themenforum Kultur im Nationalen Aktionsplan Integration stand unter dem Motto „Kultur der Vielfalt – Vielfalt der Kultur“.
Kraft der Kunst und Kultur für gesellschaftliches Miteinander nutzen
Staatsministerin Monika Grütters erklärte: „Zu den zweifellos größten gesellschaftlichen Herausforderungen gehört heute, Zusammenhalt in Vielfalt zu schaffen. Integration steht ganz oben auf unserer politischen Agenda. Gerade Kunst und Kultur können enorme Kräfte für ein gesellschaftliches Miteinander entfalten. Diese Kräfte brauchen wir derzeit mehr denn je, da vielerorts auf breiter Front Ressentiments gegen anders Denkende oder anders Lebende geschürt werden. Die bundesgeförderten Kultureinrichtungen sind bereits heute wichtige Motoren der Integration. Künftig wollen wir gemeinsam kulturelle Teilhabe und Diversität noch stärker nicht nur durch einzelne Projekte, sondern auch als dauerhafte Kern- und Querschnittsaufgabe in unseren Einrichtungen verbindlich verankern. Zudem wird mein Haus für die Weiterwicklung des ‚Nationalen Aktionsplans Integration‘ ein Kulturkapitel erarbeiten, das der Bedeutung der Kultur als Brückenbauerin, aber auch als Spiegel unseres Selbstverständnisses, Rechnung trägt. Das heutige Treffen dient dazu als Anstoß und Inspirationsquelle.“
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz erklärte: „Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann nicht von oben verordnet werden. Zivilgesellschaft, Vereine, Verbände und Kulturbetriebe leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen unserer Gesellschaft und machen Vielfalt erlebbar. Mit dem ‚Nationalen Aktionsplan Integration‘ geben wir neue Impulse für die Integration – für eine Kultur der Vielfalt und eine Vielfalt der Kultur.“
Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen um Integration voranzutreiben
Der Nationale Aktionsplan Integration der Bundesregierung orientiert sich an fünf Phasen der Zuwanderung und des Zusammenlebens (Zuwanderung, Erstintegration, Eingliederung, Zusammenwachsen, Zusammenhalt). Gemeinsam mit Ländern, Kommunen, nichtstaatlichen Akteuren und Migrantenorganisationen werden Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen erarbeitet, um die Integration insgesamt voranzutreiben. Die Ergebnisse werden auf den kommenden Integrationsgipfeln präsentiert.
Die Veranstaltung am 13. November bildet den Auftakt zur Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans Integration im Bereich Kultur. Institutionen und Initiativen zur kulturellen Integration sollen künftig noch intensiver und ertragreicher zusammenarbeiten. Hierfür werden sich die bundesgeförderten Kultureinrichtungen zukünftig jährlich treffen, um sich über praktische Fragen der Vermittlung, Integration und Diversität auszutauschen. Außerdem soll es künftig einen „Bericht zur Diversität im Kultur- und Medienbereich in Deutschland“ geben.
Gleichzeitig wird das bisherige „Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration“ zum operativen Netzwerk der BKM-geförderten Kultureinrichtungen fortentwickelt. Es soll regelmäßig den Erfahrungsaustausch der Praktiker in den Einrichtungen bündeln und umsetzen, was durch die umfangreiche Expertise des bisherigen „Netzwerks Kulturelle Bildung und Integration“ erarbeitet wurde.
Kultur als wichtiger Schlüssel zur Integration
Das Treffen Netzwerk im Bundeskanzleramt wird mitveranstaltet von der Initiative Kulturelle Integration (IKI) unter Moderation des Deutschen Kulturrats. Olaf Zimmermann, Moderator der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, betonte: „Kultur ist ein wichtiger Schlüssel zur Integration. Das bestätigen eindrucksvoll die 15 Thesen der Initiative kulturelle Integration, einem breiten Bündnis von Verbänden und Institutionen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Sie bieten eine Grundlage auch für die Debatte über das Kulturleben in einer vielfältigen Gesellschaft. In allen Sparten der Kultur wird darüber nachgedacht, wie Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler ihren Beitrag zur Integration leisten können. Dabei geht es auch darum, Migrantinnen und Migranten nicht nur als Zielgruppe für Kulturangebote, sondern als Akteure des Kulturschaffens anzusehen.“
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung (BPA) vom 13.11.2018
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