Freiwilliges Engagement
Junge Ehrenamtliche in Berlin: Zurück bleiben, bitte?
Mit der Kampagne „EA‐TEAM: Mission gutes Ehrenamt“ macht der Landesjugendring die Berliner Politik auf Probleme aufmerksam, die ehrenamtliches Engagement junger Menschen erschweren. Unter anderem fordert der Landesjugendring ein vergünstigtes Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr für junge Ehrenamtliche.
16.11.2017
Junge Ehrenamtliche sollen in Berlin ein ermäßigtes Monatsticket für den Öffentlichen Nahverkehr bekommen. FSJler/-innen sollen einen Anspruch auf das Berlin Ticket S haben. Das fordert der Landesjugendring Berlin im Rahmen seiner Kampagne „EA‐TEAM: Mission gutes Ehrenamt“ von der Landespolitik. Ein vergünstigtes Ticket würde ehrenamtliches Engagement junger Menschen fördern und als wirkliche Anerkennung zählen.
Ermäßigte Monatskarte für junge Ehrenamtliche gefordert
Sie unternehmen Ausflüge mit jungen Geflüchteten, fahren zu Gruppenstunden oder müssen für die Betreuung einer Ferienfreizeit mobil sein. Junge Ehrenamtliche engagieren sich überdurchschnittlich in der Stadt. Dafür sind sie oft viel unterwegs. Einen Vorteil durch ihr Engagement haben die Engagierten im Berliner ÖPNV allerdings nicht, weder bei der BVG noch bei der S-Bahn.
„Eine ermäßigte Monatskarte für junge Ehrenamtliche würde Engagement fördern und als wirkliche Anerkennung zählen“, sagt Tilmann Weickmann, Geschäftsführer des Landesjugendring Berlin. „Die Jugendleiter/-innen-Card „Juleica“ müsste zum Beispiel als Lizenz für ein ermäßigtes Ticket gelten.“ Das soll die Politik anstoßen.
Marie vom Jugendverband Amaro Foro bestätigt den Wunsch vieler Jugendleiter/-innen: „Für‘s Ehrenamt bin ich viel mit den Öffis unterwegs und das geht ganz schön ins Geld. Egal ob ich zu Teamsitzungen fahre, mit Jugendgruppen unterwegs bin oder zu Tagungen fahre – ein ermäßigtes Ticket für junge Ehrenamtliche würde mir da wirklich helfen.“
Vergünstigungen auch für Freiwilligendienstleistende
Auch FSJler/-innen und Bundesfreiwilligendienstleistende brauchen stärkere Vergünstigungen, fordert der Landesjugendring: Um jeden Tag zu ihrer Einsatzstelle und nach Hause zu kommen, können die Freiwilligen bisher nur das Auszubildenden-Ticket für 57 Euro nutzen. FSJler/-innen und Bufdis haben aber weniger Geld zur Verfügung als Auszubildende, sie erhalten lediglich ein monatliches Taschengeld von etwa 300 Euro. Daher brauchen auch Freiwillige einen vergünstigten Tarif, zum Beispiel in Höhe des Berlin-Ticket S. Das kostet derzeit 27,50 Euro.
Die Forderung nach einem ermäßigten Monatsticket für Jugendleiter/-innen und Freiwillige spielt auch beim Politischen Abend des Landesjugendring am 5. Dezember, dem internationalen Tag des Ehrenamts, eine Rolle. Hier wollen Berliner Jugendverbände zeigen, was Ehrenamtliche täglich leisten und mit Politiker(inne)n darüber sprechen, auf welchen Feldern sie sich mehr Anerkennung und zeitliche Freiräume wünschen.
Über die Kampagne
Mit der <link http: www.team-junges-ehrenamt.berlin external-link-new-window zur kampagne des landesjugendring>Kampagne „EA‐TEAM: Mission gutes Ehrenamt“ macht der Landesjugendring die Berliner Politik auf Probleme aufmerksam, die ehrenamtliches Engagement junger Menschen erschweren. Sieben Forderungen zeigen, wo junge Ehrenamtliche mehr Zeit und Anerkennung für Engagement brauchen. Allein in Berliner Jugendverbänden engagieren sich 51.215 junge Menschen ehrenamtlich.
Quelle: Landesjugendring Berlin vom 15.11.2017
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