Europa

Fortschritte bei der Integration der Roma in europäische Bildungssysteme

Das Projekt „Inklusive Schulen: Positive Veränderungen für Roma-Kinder“ der EU und des Europarates läuft seit Mai 2017 und zielt auf die Verbesserung der Ausbildung von Roma-Kindern ab. Projekte wie dieses haben Fortschritte bei der Inklusion von Roma erzielt. Dennoch gebe es viel zu tun, so die EU-Justizkommissarin. Denn die Diskriminierung von Roma ist weiterhin weit verbreitet.

12.09.2019

Die EU-Staaten haben bei der Integration der Roma in die Bildungssysteme im vergangenen Jahr Fortschritte erzielt. Das geht aus dem Jahresbericht über die Integration der Roma hervor. „Durch eine angemessene Ausbildung bekommt jedes Kind eine Chance im Leben. Dank der Bemühungen der Mitgliedstaaten besuchen inzwischen 90 Prozent der Roma-Kinder die Grundschule und Sekundarstufe I. Dies ist ein wichtiger und vielversprechender Schritt zur Förderung der Integration“, so EU-Justizkommissarin Věra Jourová. „Aber es bleibt noch viel zu tun, insbesondere beim Zugang zu öffentlichen Versorgungsleistungen, angemessenem Wohnraum, Beschäftigung und Gesundheitsversorgung. Ich appelliere an alle Mitgliedstaaten, ihre Bemühungen fortzusetzen, damit die Roma dieselben Rechte genießen wie alle anderen EU-Bürgerinnen und -Bürger.“

Umfrage zeigt: Diskriminierung von Roma ist weit verbreitet

Der Bericht fasst die wichtigsten Entwicklungen in den vier Politikfeldern (Bildung, Beschäftigung, Gesundheit und Wohnraum) der nationalen Strategien zur Integration der Roma zusammen. Außerdem untersucht der Bericht die Bemühungen der Mitgliedstaaten im Kampf gegen die Diskriminierung von Roma. Vorläufige Ergebnisse eines Eurobarometers zur Diskriminierung zeigen, dass 61 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass die Diskriminierung von Roma in ihrem Land weit verbreitet ist und nur 19 Prozent glauben, dass die Bemühungen ihres Landes zur Integration der Roma-Bevölkerung wirksam sind.

Projekt zur Verbesserung der Ausbildung von Roma-Kindern

Die Generaldirektorin für Demokratie des Europarates, Snežana Samardžić-Markovic, und der rumänische Präsident, Klaus Iohannis, haben am 9. September bei einem Besuch in der nach Ferdinand I. benannten Grund- und Mittelschule in Bukarest das neue Schuljahr eröffnet. Dabei sprach Samardžić-Markovic über die Wirkung des Projekts INSCHOOL oder „Inklusive Schulen: Positive Veränderungen für Roma-Kinder“, eines gemeinsamen Projekts der Europäischen Union und des Europarates. Das Projekt läuft seit Mai 2017 und zielt auf die Verbesserung der Ausbildung von Roma-Kindern ab.

INSCHOOL unterstützt auch außerhalb Rumäniens

INSCHOOL betrachtet das Kind nicht als „Problem“, sondern legt das Hauptaugenmerk auf das Bildungssystem und seine Fähigkeit, dem Bedarf der Roma-Kinder zu entsprechen, mit Unterschieden positiv umzugehen und die Kinder beim Lernen zu unterstützen. Um dies umzusetzen, fördert INSCHOOL mithilfe von Subventionen konkrete Maßnahmen sowie Workshops und Schulungen für Lehrkräfte und andere Angehörige des Schulpersonals, damit diese die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler, einschließlich der Roma-Kinder, erfüllen können. Das Projekt unterstützt solche globalen bildungspolitischen Maßnahmen und Praktiken nicht nur in Rumänien, sondern auch in der Slowakischen und in der Tschechischen Republik, in Ungarn und im Vereinigten Königreich.

An den in Rumänien teilnehmenden Schulen stieg bisher zum Beispiel die Zahl der Roma-Kinder, welche die Schule besuchen, es wurden unter anderem Schülerräte und Foren zur Inklusionsförderung geschaffen, Tutorenprogramme zur Nachhilfe ins Leben gerufen und Inklusionsschulungen für Lehrkräfte organisiert. Eine zweite Phase des Projekts wird derzeit geplant.

Quelle: Europarat vom 09.09.2019 und Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 06.09.2019

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