Europa
Auftakt des Europäischen Kulturerbejahres in Berlin
Das Europäische Kulturerbejahr soll das Bewusstsein für die soziale und wirtschaftliche Bedeutung des kulturellen Erbes stärken. Tausende von Initiativen und Veranstaltungen in ganz Europa bieten die Möglichkeit, mitzumachen. In Berlin finden für junge Menschen z.B. Begegnungen mit Zeitzeugen und eine Entdeckungstour statt. Öffentliche und private Träger sind aufgerufen, sich mit eigenen Aktionen zu beteiligen.
14.02.2018
Bei einer Auftaktveranstaltung im Berliner Rathaus haben Richard Kühnel, der Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland und Dr. Klaus Lederer, der Senator für Kultur und Europa gemeinsam mit zahlreichen Akteuren aus dem Kultursektor am 12. Februar vor rund 400 Gästen die Berliner Aktionen zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 vorgestellt. „Kultur ist gewissermaßen der Kitt, der uns zusammen hält. In Zeiten von Brexit, Migration und erstarkendem Populismus ist es wichtiger denn je, dass wir Europäerinnen und Europäer uns dieser Gemeinsamkeiten bewusst sind“, sagte Kühnel.
Gemeinsame europäische Werte
Die europäische Integration wird nicht nur von der Wirtschaft getragen und getrieben. Das Fundament bildet der Glaube an gemeinsame Werte. Das Europäische Jahr des Kulturerbes soll das Bewusstsein für die soziale und wirtschaftliche Bedeutung des kulturellen Erbes stärken. Tausende von Initiativen und Veranstaltungen in ganz Europa bieten Bürgerinnen und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten die Möglichkeit, mitzumachen. Neben Projekten und Initiativen in den EU-Mitgliedstaaten, Gemeinden und Regionen sind auch von der EU finanzierte, länderübergreifende Projekte geplant. Im Europäischen Jahr des Kulturellen Erbes wird es tausende von Veranstaltungen quer durch die EU und quer durch Deutschland geben.
Europa entdecken vor der Haustür
Zu den Berliner Projekten gehört zum Beispiel „Tour d’Europe für Jugendliche – Europa entdecken vor der Haustür“. Fünf Tage können 250 Schülerinnen und Schüler in ihrer Stadt Europa entdecken und erleben. Die Tour wird jährlich von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa mit Unterstützung des Vereins Bürger Europas angeboten. Eingeladen sind Berliner Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 11 sowie aus Oberstufenzentren. Neben der Bedeutung europäischer Politik für Berlin sind auch aktuelle europapolitische Entwicklungen und die Debatte zur Zukunft der EU Themen der Tour.
Jugendliche begegnen Zeitzeugen
Ein anderes Berliner Projekt ist der ehemalige Flughafen Tempelhof als Erinnerungs- und Lernort. Das Projekt der Stiftung Topographie des Terrors arbeitet eine temporäre Ausstellung zum ehemalige Flughafen Tempelhof aus und organisiert Workshops/Begegnungen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen und Zeitzeugen aus ganz Europa. Thematisiert wird die Geschichte des Flughafens in der NS-Zeit (u.a. Zwangsarbeiterlager, Rüstungsproduktion), zur Zeit des Kalten Krieges (u.a. „Tor zur freien Welt“, Luftbrücke) und als Verbindung europäischer Metropolen seit den 1920er Jahren.
Mitwirkung am Europäischen Kulturerbejahr
In Deutschland koordiniert die Geschäftsstelle des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz (DNK) die Durchführung dieses Themenjahres in Abstimmung mit Bund, Ländern und Kommunen.
Die Mitwirkung am Europäischen Kulturerbejahr 2018 ist möglich für alle öffentlichen und privaten Träger, Bewahrer und Vermittler des kulturellen Erbes, also beispielsweise Museen, Gedenkstätten, Archive, Bibliotheken bzw. Verwaltungen, Eigner, Träger, Vereine, Fachgesellschaften, Förderkreise etc., wie auch für die Zivilgesellschaft, für bürgerschaftliches Engagement und für jede und jeden, die das Anliegen unterstützen oder mehr über die europäische Dimension unseres kulturellen Erbes erfahren möchten. Die Mitwirkung muss und sollte sich nicht auf 2018 beschränken.
Das DNK informiert über Ansprechpartner und Unterstützungsmöglichkeiten auf seiner Webseite.
Weitere Hintergrundinformationen zum Kulturerbejahr finden sich auch in der Berichterstattung auf dem Fachkräfteportal zum Start des Aktionsjahres.
Quelle: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 13.02.2018
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