Kinderrechte
National Coalition fordert Stärkung der politischen, ökologischen und sozialen Rechte von Kindern und Jugendlichen
Die National Coalition Deutschland hat die weltweite Aktionswoche für das Klima zum Anlass genommen, auf die Rechte der jungen Menschen und die weitreichenden Dimensionen ihres Engagements aufmerksam zu machen. Am 20. September, dem diesjährigen Weltkindertag, fand der dritte globale Klimastreik statt, anlässlich dessen die National Coalition Deutschland eine Stellungnahme ihres Beirats veröffentlichte, in der dieser sich solidarisch mit der internationalen Protestbewegung Fridays for Future erklärt.
23.09.2019
Weltweit demonstrierten am 20. September vor allem junge Menschen für die Einhaltung des Pariser Abkommen und gegen die anhaltende Klimazerstörung. Die überwiegende Mehrheit dieser jungen Menschen kann sich nach der Definition der UN-Kinderrechtskonvention (alle Menschen bis 18 Jahre) auf ihre spezifischen Schutz-, Förder- und Beteiligungsrechte berufen, zu denen auch die Rechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit gehören.
„Indem Kinder und Jugendliche den Erwachsenen vorangehen und sie zum Handeln drängen, stellen sie das dominante Kindheitsmuster auf den Kopf, das die Kinder verpflichtet, erst einmal von den Erwachsenen zu lernen“, so Claudia Lohrenscheit, Vorsitzende des Beirats. „Es sind die Erwachsenen, die lernen müssen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden – nicht nur für die Gegenwart, sondern auch für die Zukunft der nachfolgenden Generationen. Die Zeit ist mehr als reif, endlich zu handeln.“ Dabei gilt: Wer Schülerinnen und Schüler aufgrund der allgemeinen Schulpflicht davon abhalten will zu streiken, missachtet die Menschenrechte von Kindern. Sie stellen mit ihren Aktionen ihre politische Mündigkeit unter Beweis. Mehr als das. Sie tragen so dazu bei, die besten Interessen und das Wohl der Kinder und der künftigen Generationen zu sichern. Dazu ist auch der Staat verpflichtet.
„Es geht nicht um einen Generationenkonflikt, sondern um ein gleichgewichtiges und gleichberechtigtes Generationenverhältnis. Dazu gehört auch politische Gleichberechtigung. Alle jungen Menschen haben das unveräußerliche Recht, dass ihre Generation und künftige Generationen auf dem Planeten in menschenwürdiger Weise weiterleben oder neues Leben beginnen können“, sagt Manfred Liebel, stellv. Vorsitzender des Beirats.
Die ökologische Frage mit der sozialen Frage verbinden
Bisher sind es vor allem Kinder und Jugendliche aus dem Globalen Norden und aus relativ privilegierten Familien, die vorangehen. Viele Kinder, die in Armut leben, in andere Länder flüchten müssen oder einer Minderheit angehören, sind so sehr von der Sorge um den täglichen Lebensunterhalt in Anspruch genommen, dass sie sich kaum um ihre Zukunft kümmern können. Die Mitglieder des Beirats der National Coalition Deutschland halten es daher für dringend geboten, die ökologische Frage mit der sozialen Frage zu verbinden, der rapide wachsenden sozialen Ungleichheit entgegenzuwirken und für mehr soziale Gerechtigkeit innerhalb unseres Landes und zwischen dem Globalen Norden und Süden zu sorgen.
Die Bewegung Fridays for Future sollte für Erwachsene ein Ansporn sein, selbst aktiv zu werden für Kinder- und Menschenrechte, und sich für eine nachhaltige und sozial gerechte Klima-, Verkehrs-, Wirtschafts- und Entwicklungspolitik einzusetzen und auch das eigene Leben entsprechend zu gestalten.
Die vollständige Stellungnahme „Die politischen, ökologischen und sozialen Rechte der Kinder und Jugendlichen stärken!“ (PDF 1,1 MB) steht auf den Seiten der National Coalition zum Download bereit.
Kontakt
Prof. Dr. Jörg Maywald (Sprecher) und Luise Pfütze (Sprecherin), Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit (Vorsitzende Beirat) und Prof. Dr. Manfred Liebel (stellv. Vorsitzender Beirat) über Kirsten Schweder, Geschäftsstelle: Tel. 030 / 657 769 33 und Tel. 0163 68 63 480, Email: info@netzwerk-kinderrechte.de
Quelle: National Coalition Deutschland – Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention e.V. vom 16.09.2019
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