Sozialpolitik

Alleinerziehende Frauen fordern Entgeltgleichheit – jetzt!

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e. V. (VAMV) ist entrüstest, dass Frauen bundesweit pro Arbeitsstunde durchschnittlich 4,28 Euro weniger brutto verdienen als Männer. Das ist eine Lohndifferenz von sagenhaften 22 Prozent, wie das Statistische Bundesamt pünktlich zum Equal Pay Day erneut bestätigt hat.

21.03.2014

Bei Vollzeit ist der Verdienstunterschied größer als bei Teilzeit. „Kein Wunder, dass alleinerziehende Mütter und ihre Kinder das höchste Armutsrisiko aller Familienformen haben. Als Frauen werden sie auf dem Arbeitsmarkt offensichtlich nach wie vor massiv diskriminiert“, ärgert sich Edith Schwab, Bundesvorsitzende des VAMV.
 
Noch aussagekräftiger ist der sogenannte Gender Pension Gap: In Deutschland beziehen Frauen um 59,6 Prozent geringere eigene Alterssicherungseinkommen als Männer. Ihre eigenen Rentenan¬sprüche liegen meist unter dem Grundsicherungsniveau. „Die Chancen für Frauen, vom eigenen Geld selbstbestimmt zu leben, sind bis in das Alter eingeschränkt. Das ist unerträglich“, kommentiert Schwab.
 
Alleinerziehende sind zu 90 Prozent Frauen und wollen ihr eigenes gutes Geld verdienen, um ihre Existenzsicherung und die ihrer Kinder auf eigene Füße zu stellen. Der VAMV fordert die Politik auf, entsprechende Vorrausetzungen dafür zu schaffen: existenz¬sichernde Löhne, eine bedarfsgerechte Kinderbetreuung und eine vollständige Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt.   Neben einem Entgeltgleichheitsgesetz sind die Abschaffung der Minijobs hin zur Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro, die Aufwertung der als frauentypisch geltenden Tätigkeiten, ein Rück¬kehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit, Frauenquoten sowie Männerquoten in frauentypischen Berufen notwendig.
 
„Auch im Alter brauchen die heute Alleinerziehenden eine solidarische gesetzliche Rente, von der sie nach arbeitsreichen Lebens¬jahren gut leben können. Eine private Altersvorsorge ist für Alleinerziehende meist nicht finanzierbar“, betont Schwab angesichts der hohen Einkommensunterschiede von Frauen und Männern.

Quelle: Verband alleinerziehender Mütter und Väter, Bundesverband e.V. (VAMV) vom 20.03.2014

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