Kinderrechtsstrategie & Kindergarantie

Über 10.000 europäische Kinderstimmen im Dialog mit der Kommission

Die EU-Kommission hat die Ergebnisse des Berichts „Unser Europa, unsere Rechte, unsere Zukunft“ vorgestellt, der die Ansichten und Vorschläge von über 10.000 Kindern zwischen 11 und 17 Jahren widergibt. Die Beiträge der Kinder werden in die erste EU-Strategie für die Rechte des Kindes und die europäische Kindergarantie einfließen, die die Kommission in den kommenden Wochen vorlegen wird.

02.03.2021

Die Beteiligung von Kindern könnte bald eine größere Rolle bei der politischen Entscheidungsfindung auf EU-Ebene spielen: Um die neue Kinderrechtsstrategie und die Kindergarantie vorzubereiten, rief die Europäische Kommission fünf Kinderrechtsorganisationen - Eurochild, UNICEF, Save the Children, World Vision und Child Fund Alliance - dazu auf, die Beteiligung von Kindern an der Zukunft, die sie betrifft, sicherzustellen.

Umgesetzt wurde dies in einem ersten Schritt in einer paneuropäischen Umfrage, an der mehr als 10.000 Kinder teilnahmen. Einige der teilnehmenden Kinder stellten die Ergebnisse während einer Veranstaltung am 23. Februar 2021 in einer geschlossenen Sitzung der EU-Kommission vor. Kinder hatten die Möglichkeit, der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Duravka Šuica, dem EU-Kommissar für Arbeit und soziale Rechte, Nicolas Schmit, dem EU-Kommissar für Justiz, Didier Reynders, und dem Kovorsitzenden der interfraktionellen Arbeitsgruppe des Europäischen Parlaments für Kinderrechte, David Lega, Fragen zu ihrer Zukunft zu stellen.

„Kinder sind die Experten für die Dinge, die sie betreffen“

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass eines von fünf Kindern in der EU, die an der Umfrage teilgenommen haben, unglücklich aufwächst und sich Sorgen um die Zukunft macht. 88% sind sich des Klimawandels bewusst. Ein Drittel der befragten Kinder hat Diskriminierung oder Ausgrenzung erlebt. Diese Rate steigt auf 50 Prozent, wenn man Kinder mit Behinderungen, Migranti(nn)en, ethnische Minderheiten oder diejenigen, die sich als LGBTQ+ identifizieren, befragt. Jedes zehnte Kind gab an, psychische oder seelische Gesundheitsprobleme wie Depressionen und Angst erfahren zu haben bzw. Symptome aufzuweisen.

Kommissionsvizepräsidentin Dubravka Šuica sagte: „Kinder sind die Experten für die Dinge, die sie betreffen. Partizipation, Gleichberechtigung und Inklusion sind die Leitprinzipien sowohl für die EU-Kinderrechtsstrategie als auch für die Kindergarantie. Wir müssen und werden dafür sorgen, dass alle Kinder den gleichen Start ins Leben haben und sich in dieser Welt frei von Angst und Not entfalten können.“

Kinderpartizipation hat Priorität

Die EU-Kinderrechtsstrategie zielt darauf ab, die Rechte aller Kinder bei internen und externen Handlungen der EU zu schützen und die Rechte der Kinder bei politischen Maßnahmen sowie Instrumenten der EU sowohl innerhalb der Union als auch darüber hinaus zu berücksichtigen.

Die Europäische Kindergarantie hat zum Ziel, den generationenübergreifenden Kreislauf von Armut und Ungleichheit zu durchbrechen, indem der Zugang zu qualitativ hochwertigen Dienstleistungen für bedürftige Kinder garantiert wird, wie z. B. frühkindliche Erziehung und Betreuung, Bildung sowie Spiel- und Freizeitaktivitäten, Gesundheitsversorgung, Ernährung und Wohnen.

Die Partizipation von Kindern wird eine der Hauptprioritäten der EU-Kinderrechtsstrategie sein. In diesem Zusammenhang stellte die präsentierte Umfrage nur ein Element von vielen dar. Die EU-Kommission hat zudem beispielsweise kürzlich eine Studie über die Beteiligung von Kindern am politischen und demokratischen Leben in der EU veröffentlicht, die in die EU-Strategie einfließen wird und zu der über 200 Kinder und Jugendliche beigetragen haben.

Quellen: Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland vom 23.02. und Eurochild vom 24.02.2021

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