Jugendpolitik

Deutsches Kinderhilfswerk: Jugendarbeit darf nicht kaputt gespart werden

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert von Bund, Ländern und Kommunen eine wesentlich stärkere Unterstützung von Maßnahmen und Einrichtungen der Jugendarbeit.

18.01.2012

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert von Bund, Ländern und Kommunen eine wesentlich stärkere Unterstützung von Maßnahmen und Einrichtungen der Jugendarbeit. „Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes stagnieren die Ausgaben für die Jugendarbeit in Deutschland auf einem viel zu niedrigen Niveau“, erklärt die Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderhilfswerkes, Dr. Heide-Rose Brückner. „Nach den heute veröffentlichten Zahlen haben Bund, Länder und Kommunen in 2010 rund 1,6 Milliarden Euro für die Jugendarbeit ausgegeben, das sind lediglich 5 Prozent der Gesamtausgaben in der Kinder- und Jugendhilfe. Damit ist die Quote an den Gesamtausgaben erneut gesunken. Diesen Trend müssen wir stoppen, die Jugendarbeit darf nicht kaputt gespart werden. Auch die Jugendarbeit muss als gesamtstaatliche Aufgabe begriffen und entsprechend finanziell unterstützt werden“ so Brückner weiter.

Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt seit vielen Jahren Projekte, Einrichtungen und Initiativen der Kinder- und Jugendarbeit, die die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zum Grundsatz ihrer Arbeit gemacht haben. Dabei geht es um Beteiligung in Bereichen wie Entwicklung demokratischer Lebensformen und Umweltbewusstsein, kinderfreundliche Veränderungen in Stadt und Dorf, in der Schule, bei Spielplätzen. Die Schaffung sinnvoller Freizeitangebote und Möglichkeiten zur Entwicklung einer kulturellen Identität und Medienkompetenz sind ebenso Förderschwerpunkt. Mit diesem finanziellen Engagement ermöglicht das Deutsche Kinderhilfswerk Maßnahmen und Projekte, die von der öffentlichen Förderung nicht unterstützt werden.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes haben Bund, Länder und Gemeinden im Jahr 2010 insgesamt rund 28,9 Milliarden Euro für Leistungen und Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe ausgegeben. Damit sind die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um 7,4 % gestiegen. Der größte Teil der Ausgaben entfiel mit rund 17,8 Milliarden Euro auf die Kindertagesbetreuung, zudem wurden rund 7,5 Milliarden Euro für Hilfen zur Erziehung aufgewendet.

Redaktion: Uwe Kamp

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