Jugendpolitik

Aussetzung des Zivildienstes: Paritätischer fordert Ausbau des Freiwilligensektors

„Sollte der Zivildienst ausgesetzt werden, dann muss zur Kompensation der Freiwilligensektor dringend ausgebaut und besser finanziell gefördert werden", fordert Eberhard Jüttner, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes angesichts der aktuellen Debatte um die Aussetzung des Zivildienstes.

24.08.2010

Jüttner erläuterte weiter: "Einer Generation von jungen Männern entgeht ohne den Zivildienst eine soziale Lernstufe, der Zugewinn, den man durch gelebte Mitmenschlichkeit macht. Wir wissen, wenn sich Jugendliche zwischen 16 und 20 im sozialen Kontext engagiert haben, sind sie auch später eher bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der Zivildienst ist für junge Männer ein ganz wichtiges Instrument der Berufsorientierung. Viele junge Männer sagen, erst nach ihrem Zivildienst sei für sie ein Beruf im sozialen Bereich denkbar gewesen."

Es gehe darum, jungen Menschen weiterhin ein solches soziales Lernumfeld vorzuhalten. Dafür werde der Paritätische Gesamtverband werben. 

Der Wohlfahrtsverband fordert bei einer Aussetzung des Zivildienstes einen deutlichen Ausbau des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Jeder FSJ-Platz müsse vom Bund gefördert werden, so Jüttner. Zudem sei die Förderpauschale des Bundes für Bildung und Begleitung von 72 Euro auf 153 Euro im Monat anzuheben. Darüber hinaus solle zur weiteren Berücksichtigung benachteiligter Jugendlicher der Betreuungsschlüssel von 1:40 auf 1:30 verbessert werden. Ferner solle die Bundesregierung gemeinsam mit den FSJ-Trägern eine Imagekampagne auf den Weg bringen, die insbesondere junge Männer anspreche. 

Jüttner fügte hinzu: "Neben dem Ausbau des FSJ kann auch der von Bundesfamilienministerin Schröder angeregte freiwillige Zivildienst eine attraktive Möglichkeit der Kompensation darstellen."

Quelle: Paritätischer Gesamtverband

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