Bildungspolitik

GEW: "Hochschulen fit für Studentenansturm machen"

Frankfurt a.M. - Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bund und Länder aufgefordert, die Hochschulen fit für den Ansturm von immer mehr Studienanfängern zu machen.

17.11.2011

"Studienplatzmangel, Zulassungschaos, schlechte Betreuungsverhältnisse, Wohnungsnot - die Lage an den Hochschulen hat sich dramatisch zugespitzt. Deshalb protestieren in dieser Woche zu Recht viele Studierende - die Politik darf jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen," sagte das für Hochschulen verantwortliche GEW-Vorstandsmitglied Andreas Keller mit Blick auf den heutigen Kristallisationspunkt des "Bildungsstreiks". Heute finden beispielsweise in Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Dortmund, Dresden, Frankfurt und Köln Aktionen von Studierenden und Schülern statt.
 
Nach Angaben der GEW fehlten allein im laufenden Wintersemester 50.000 Studienanfängerplätze, gleichzeitig blieben in zulassungsbeschränkten Studiengängen Plätze unbesetzt. "Bund und Länder müssen den Hochschulpakt aufstocken und für den raschen Start eines bundesweiten Zulassungssystems sorgen", mahnte Keller. "Um eine ausreichende Betreuung der vielen neuen Studierenden sicher zu stellen, müssen die Hochschulen mehr Dozentinnen und Dozenten einstellen - und zwar nicht nach dem Hire-and-Fire-Prinzip für ein oder zwei Semester, sondern längerfristig. Nur so ist die Kontinuität und Qualität von Lehre und Studium zu gewährleisten", sagte der GEW-Vertreter.
 
Keller forderte zudem wirksame Maßnahmen, um die Wohnungsnot der Studierenden zu bekämpfen. "Während doppelte Abiturjahrgänge an die Hochschulen strömen, schraubt sich in vielen Uni-Städten die Mietpreisspirale nach oben. Noch immer campieren viele Erstsemester in Notunterkünften. Darunter leiden nicht nur die Betroffenen, auch der Lehrbetrieb wird beeinträchtigt, wenn Studierende schlecht vorbereitet oder unausgeschlafen in die Veranstaltungen kommen. Die GEW unterstützt die Forderung des Deutschen Studentenwerks nach 25.000 zusätzlichen Studentenwohnheimplätzen", erklärte Keller.

Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

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