Bildungspolitik

Bildungsbericht: Freiräume für Engagement Jugendlicher schrumpfen

Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) wies heute in Berlin auf die besondere Bedeutung des Engagements für die Entwicklung der Persönlichkeit hin.

22.06.2010

Der Dritte Nationale Bildungsbericht zeige, dass die Einführung der Ganztagsschule und die Verkürzung der Gymnasialzeit negative Auswirkungen auf das ehrenamtliche Engagement junger Menschen hätten. Der Jugendverband kritisierte das Schrupfen von Freiräumen der Jugendlichen, in denen sie sich selbstbestimmt engagieren und Verantwortung für sich und andere übernehmen können. 

Der Bildungsbericht zeige am Unterschied zwischen Ganztags- und Halbtagsschule auch, dass Schule nicht die notwendigen Bedingungen biete, junge Menschen zu freiwilligem ehrenamtlichen Engagement zu motivieren. Es besteht aus Sicht des DBJR dringender Handlungsbedarf, die Rahmenbedingungen für das Engagement zu verbessern. Dazu gehöre, selbstbestimmte Zeiten im Alltag junger Menschen zu erhalten oder zu schaffen. Dringender Handlungsbedarf ergebe sich auch aus der Quote der freiwillig engagierten Jugendlichen mit Migrationshintergrund (24 %). Sie sei über zehn Prozentpunkte niedriger als die Quote bei allen jungen Menschen zwischen 14 und 19 Jahren (36 %) im Jahr 2009.

Darüber hinaus bestätige der Bildungsbericht, dass Benachteiligung und Armut in Deutschland weiter vererbt würden. Der DBJR unterstrich die Erkenntnis, dass vor allem der zunehmende Unterschied zwischen den Bildungsverläufen von Kindern und Jugendlichen entschiedener begegnet werden muss. Es gebe eine Gruppe, die bestehende Bildungsangebote erfolgreich nutze, und jene, bei der sich Benachteiligung sammele. 

Abschließend kritisierte der DBJR, dass die Erziehungs- und Bildungsleistung der Jugendverbände im Bildungsbericht keine Rolle spiele.

ik

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