Bildungspolitik
Baden-Württembergs Regierungsfraktionen wollen Pädagogische Assistenten an Grundschulen weiterbeschäftigen
Die rund 480 Pädagogischen Assistentinnen und Assistenten, die derzeit an Grundschulen beschäftigt sind, behalten ihre Arbeitsplätze. Darüber haben die Regierungsfraktionen auf Vorschlag des Kultusministeriums Einigkeit erzielt. Allerdings muss dies der Landtag bei der Verabschiedung des Haushalts noch endgültig beschließen.
23.10.2012
Nach der ursprünglichen Planung wären die Verträge der Assistenten am 31. Januar 2013 ausgelaufen. „Die Pädagogischen Assistenten haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, die individuelle Förderung an den Grundschulen umzusetzen. Im Hinblick auf unser Ziel, jedem Mädchen und jedem Jungen den jeweils optimalen Bildungserfolg zu ermöglichen, ist ihre Unterstützung sehr wichtig“, betont Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer.
Zudem habe der Ländervergleich des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zwar kürzlich erneut die gute Qualität der Arbeit an den Grundschulen aufgezeigt. Es sei aber auch deutlich geworden, dass die Landesregierung hier in Zukunft noch stärker ansetzen müsse. „Die Weiterbeschäftigung der Pädagogischen Assistenten ist ein weiterer wichtiger Schritt dazu, die Grundschulen zu stärken“, erklärt die Kultusministerin.
Pädagogische Assistenten werden seit dem Schuljahr 2010/2011 im Rahmen eines Modellprojekts an Grundschulen eingesetzt. Die frühere Landesregierung hatte das Projekt finanziell auf den 31. Januar 2013 befristet. Zu der Entscheidung, die Pädagogischen Assistenten unbefristet weiterzubeschäftigen, hätten auch die äußerst positiven Ergebnisse der Evaluation des Projekts beigetragen, hebt die Ministerin hervor. Demnach konnten dank der Unterstützung durch die Pädagogischen Assistenten an den Schulen individuelle Lernangebote gezielter und damit wirksamer eingesetzt werden. Dadurch haben viele Kinder ihre Leistungen gesteigert. Auch die Lernatmosphäre, das soziale Miteinander in den Klassen, die Motivation, die Ausdauer, die Konzentration sowie die Lern- und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler haben sich verbessert.
Außerdem erfreuen sich die Pädagogischen Assistenten sowohl bei den Lehrerinnen und Lehrern als auch bei den Eltern größter Wertschätzung. Zu ihren Aufgaben gehört, Lehrkräfte im Regelunterricht zu unterstützen – auch im Umgang mit unaufmerksamen und verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern. Zudem fördern sie Kinder einzeln und in Gruppen in den Fächern Deutsch und Mathematik anhand eines von der Lehrkraft erstellten Plans. Die Assistenten helfen Schülern mit Lernproblemen dabei, den Lernstoff zu bewältigen. Kinder mit Deutsch als Zweitsprache erhalten durch sie Lese- und Sprachförderung.
Durch die Entscheidung der Fraktionen können die Pädagogischen Assistenten auch über den 31. Januar 2013 hinaus an ihren Schulen arbeiten. Beim künftigen Ausscheiden eines Pädagogischen Assistenten entscheidet dann die Schule selbst, ob sie seine Stelle neu besetzt oder stattdessen eine Lehrkraft einstellt.
Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg vom 21.10.2012
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