Jugendsozialarbeit

"Keine(r) ohne Abschluss" ist in Rheinland-Pfalz weiter erfolgreich

Das besondere zehnte Schuljahr „Keine(r) ohne Abschluss“ hat im vergangenen Schuljahr die damit verbundenen Erwartungen erfüllt und die Ausgangsposition der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler für ihren weiteren beruflichen Lebensweg deutlich verbessert. Zum kommenden Schuljahr wird das bislang an acht Realschulen plus eingerichtete Projekt daher auch an zwei weiteren Schulen starten.

24.07.2012

Mit dem Projekt „Keine(r) ohne Abschluss“ sollen Jugendliche, die ansonsten die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss verlassen würden, in einem zehnten Schuljahr durch ein verpflichtendes Ganztagsangebot mit gezielten Förderangeboten im Unterricht sowie durch eine intensive Verknüpfung mit Praxisanteilen in Betrieben zum Schulabschluss und zur Ausbildungsreife geführt werden. Den Schulleitungen und Kollegien der Realschulen plus gebühre eine ganz besondere Anerkennung, betonte Bildungsministerin Doris Ahnen: „Mit dem außergewöhnlichen Engagement in den Schulen und einem engen Zusammenwirken mit den außerschulischen Partnern, unter anderem der Bundesagentur für Arbeit, konnte den Jugendlichen eine gute Ausgangsposition für ihren weiteren Lebens- und Berufsweg eröffnet werden.“

Von den 126 Schülerinnen und Schülern, die in den „Keine/r ohne Abschluss“-Schulen des letzten Schuljahres an dem Projekt teilgenommen hatten, haben 101 Schülerinnen und Schüler den Abschluss der Berufsreife erreicht. Das entspricht einem Anteil von 80 Prozent. Nach dem aktuellen Stand konnte für 84 Prozent dieser jungen Leute ein direkter Anschluss eröffnet werden. Mehr als die Hälfte der Jugendlichen hatte zum Schuljahresende schon Ausbildungsverträge unterschrieben unter anderem im Maler-, im Schreiner- oder im Bäckerhandwerk sowie als Kraftfahrzeugmechatroniker, im Einzelhandel oder als Zahnarzthelferin. Andere werden in ein Jahrespraktikum in der Altenpflege mit dem Ziel der Vermittlung in ein Ausbildungsverhältnis eintreten oder beginnen das „Freiwillige Soziale Jahr“ zum Beispiel beim Deutschen Roten Kreuz. Eine dritte Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die sich durch besondere Leistungen ausgezeichnet haben, wird die Schule weiter besuchen und strebt nun den Abschluss der Mittleren Reife an.

Auch für Heidrun Schulz, Leiterin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, zeigen die positiven Ergebnisse den Erfolg des Projektes auf. „Die Schülerinnen und Schüler halten mit dem Schulabschluss den Schlüssel zum Einstieg in das Berufsleben in ihren Händen. Damit hat sich der Einsatz aller Beteiligten gelohnt.“ Im Schuljahr 2011/2012 boten das Projekt acht Realschulen plus im Land an – neben den Schulen in Ransbach-Baumbach und Ramstein-Miesenbach, die bereits ab 2009 Pilotversuche durchführten, waren dies die Realschulen plus in Lauterecken-Wolfstein, Bad Sobernheim, Bad Bergzabern, Sohren-Büchenbeuren, Trier-Ehrang und Birkenfeld. Finanziert wird das Projekt vom Land Rheinland-Pfalz, der Bundesagentur für Arbeit und dem Europäischen Sozialfonds. Zum kommenden Schuljahr wird das Projekt auch an der Realschule plus in Pirmasens und an der Lina-Pfaff-Realschule plus in Kaiserslautern starten.

Mit Spannung erwartet werden die Ergebnisse der Biographienforschung. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Trier hat die Schulen und die Jugendlichen über drei Jahre begleitet und wird im Rahmen einer Fachtagung am 29. November 2012 in Mainz seine Ergebnisse zum nachschulischen Werdegang der Jugendlichen präsentieren.

Weitere Informationen zum Projekt „Keine/r ohne Abschluss“ finden sich im Internet unter: <link http: koa.rlp.de gehezu startseite.html external-link-new-window external link in new>www.koa.rlp.de

Quelle: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz vom 20.07.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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