Kinder- und Jugendschutz
UNICEF und Deutscher Kinderschutzbund unterstützen Vorschlag, Kinder und Jugendliche nicht mehr abzuschieben
UNICEF und der Deutsche Kinderschutzbund Bundesverband e.V. unterstützen den Vorschlag der Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und einiger Bundesländer zu Beginn der Innenministerkonferenz in Hamburg, Kinder und Jugendliche nicht mehr abzuschieben. Die beiden Organisationen fordern die Innenministerkonferenz auf, einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen, der vorrangig das Wohl der Kinder berücksichtigt.
18.11.2010
Gleichzeitig weisen die Organisationen darauf hin, dass mehr als 5.000 Kinder aus Roma-Familien vor der Abschiebung in den Kosovo stehen. Bislang hat nur das Land Nordrhein-Westfalen das Wohl der Kinder zum Maßstab der Entscheidung über diese Abschiebungen gemacht.
"Wir fordern ein Bleiberecht für alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren. Dies darf nicht von ihren Schulnoten abhängig gemacht werden. Flüchtlingskinder unter 18 Jahren brauchen unseren besonderen Schutz. Dies ist auch in Artikel 22 der UN-Kinderrechtskonvention festgelegt, die am 20.11.1989 von der UN-Generalvollversammlung verabschiedet und 1992 von Deutschland ratifiziert wurde. Derzeit sind das ca. 300.000 Kinder in Deutschland", unterstreicht Prof. Dr. Hubertus Lauer, Vize-Präsident des Deutschen Kinderschutzbundes.
"Das Wohl der Kinder muss im Ausländer- und Asylrecht gestärkt werden. Es darf keine Abschiebungen geben, unter denen die Entwicklung oder der Schutz der Kinder Schaden nehmen. Die Innenministerkonferenz sollte die Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen, vor der Abschiebung von Roma in den Kosovo das Wohl der Kinder im Einzelfall zu prüfen, bundesweit zur Regel machen", sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland.
Quelle: PM Deutscher Kinderschutzbund e.V. vom 17.11.2010
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Broschüre
Vertrauensschutz im Kinderschutz
-
Broschüre
Diagnostisches Fallverstehen – Psychosoziale Arbeit mit jungen geflüchteten Menschen
-
Broschüre
Orientierungshilfe für Jugendämter – Kindeswohl bei Aufwachsen in islamistisch oder salafistisch geprägten Familien
-
Broschüre
Gesundheitsförderung mit Geflüchteten. Lücken schließen – Angebote ergänzen
-
Zeitschrift / Periodikum
Konstruktiv kooperieren im Kinderschutz - KJug 2-2022
Projekte zum Thema
-
Diakonie Wuppertal – Soziale Teilhabe gGmbH
„Do it! - Transfer Bund“
-
Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge e.V.
„Jugendhilfe macht’s möglich?! Rechte junger Geflüchteter und ihrer Familien stärken“
-
Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V.
connect
-
Deutsches Institut für Menschenrechte
Maßstab Menschenrechte - Bildungspraxis zu den Themen Flucht, Asyl und rassistische Diskriminierung
-
Resilienzförderung von Flüchtlingen
Institutionen zum Thema
-
Sonstige
Koordinationsstelle Kinderarmut des LVR-Landesjugendamts (Landschaftsverband Rheinland)
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Liman – den Hafen gemeinsam erreichen
-
Sonstige
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Soziales Zentrum Lino-Club e.V.
-
Stiftung / Fördereinrichtung
Pill Mayer Stiftung für interkulturellen Dialog