Hilfen zur Erziehung
Stuttgarter Rahmenkonzept "Frühe Förderung von Familien"
Die Sozialverwaltung der Stadt Stuttgart hat das Rahmenkonzept zum Thema "Frühe Förderung von Familien" in den Jugendhilfeausschuss eingebracht, das gemeinsam von Jugendamt, Gesundheitsamt und dem sozialpädiatrischen Zentrum des Olgahospitals erarbeitet wurde.
30.09.2009
Das Stuttgarter Konzept setzt auf Prävention und richtet sich an alle Familien. Es geht darum, Familien möglichst früh und niedrigschwellig zu erreichen und Kindern einen höchstmöglichen Schutz zu gewähren.
Das Konzept ist eingebunden in die bestehenden gesamtstädtischen Strategien für eine verbesserte Familienförderung. Zielsetzung ist, den fließenden Übergängen zwischen Normalität, Belastung und gefährdender Entwicklung Rechnung zu tragen. Deshalb ist zum einen ein breiter Zugang zu den Familien notwendig und zum anderen sind die Fördermöglichkeiten bezogen auf die jeweilige Familiensituation auszurichten - von präventiven, niedrigschwelligen bis hin zu ganz spezifischen, intensiven Hilfen.
Jede Familie hat Anspruch auf Förderung und Unterstützung, nicht erst dann, wenn sich Probleme zeigen und eine Gefährdung des Kindes zu befürchten ist. Dies trägt dazu bei, dass Hilfen weniger diskriminierend empfunden werden.
Die Handlungsempfehlungen umfassen folgende Schwerpunkte:
- den weiteren Ausbau vielfältiger niedrigschwelliger Förderangebote für alle Familien, zum Beispiel Familienbesuch, Familienbildung, Familieninformation
- die Weiterentwicklung fundierter Konzepte für Familien mit Unterstützungsbedarf und für Familien in besonders belasteten Lebenssituationen, zum Beispiel spezifische Familienbildung, Elterntraining, zugehende Hilfen, Förderung von Familienselbsthilfe
- den Ausbau bestehender Kooperationsstrukturen, das heißt alle Anbieter von Angeboten zur Frühen Förderung von Familien vernetzen sich
- die Verankerung des Themas Frühe Förderung von Familien als verbindliche Koordinations- und Planungsaufgabe bei Gesundheitsamt und Jugendamt.
Frühe Förderung dient dazu, die Lebensqualität von Familien mit Kindern zu verbessern und - wie es auch im Landesprogramm heißt - einen guten Start ins Kinderleben zu ermöglichen. Mit diesem Ansatz ist auch die Erwartung verbunden, längerfristig gesehen zeit- und kostenintensiven Interventionshilfen im Gesundheits- und Jugendhilfesystem vorzubeugen.
Das Konzept versteht sich als Diskussionsgrundlage für den weiteren Ausbau familienfördernder Maßnahmen in Stuttgart.
Quelle: Landeshauptstadt Stuttgart
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