Jugendforschung

Wie junge Männer über Geschlecht und Sexualität denken

Wie Jungen und Männer zwischen 14 und 27 Jahren ihre eigene Geschlechterrolle erleben, und welche Einstellungen sie zu Mädchen und Frauen, Homosexualität und geschlechtlicher Vielfalt haben, ist Gegenstand eines Verbundprojekts der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Fachhochschule Dortmund (FH DO).

02.11.2018

Das Projekt „Einstellungen junger Männer mit und ohne Zuwanderungsgeschichte zu Gender und LSBTI in einer sich wandelnden, vielfältigen Gesellschaft“ wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und ist ein Verbundprojekts der Ruhr-Universität Bochum (RUB) und der Fachhochschule Dortmund (FH DO).

Interviews, Fragebögen, Online-Umfrage

Die Projektleiterinnen Prof. Dr. Katja Nowacki (Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften, FH DO) und Prof. Dr. Katja Sabisch (Gender Studies/Soziologie, RUB) planen eine qualitative
Interviewstudie, standardisierte Fragebögen und eine große Online-Umfrage. Die Studienteilnehmer sind Jungen und Männer zwischen 14 und 27 Jahren, mit und ohne Zuwanderungsgeschichte.

Reaktion auf aktuelle Debatte

„Damit reagieren wir auf die gegenwärtige gesellschaftliche Debatte, die spätestens seit den Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht 2015/16 vor allem jungen muslimischen Männern mit Flucht- und Migrationshintergrund eine traditionelle und/oder frauenfeindliche Einstellung zuschreibt“, erklären die Studienleiterinnen.

Handlungsbedarfe identifizieren

Sie vergleichen drei verschiedene Gruppen miteinander: junge Männer ohne Migrationsgeschichte, junge türkeistämmige Männer ab der zweiten Generation und junge Männer, die seit 2014 nach Deutschland geflohen sind. Dabei berücksichtigen sie Einflussfaktoren wie die Sozialisation im Heimatland, die Herkunftsfamilie und Peer-Gruppen.

Ziel ist es, für alle drei Gruppen Handlungsbedarfe zu Werten und Normen zu identifizieren, die als Präventionsstrategien gegen sexuelle Gewalt und Diskriminierung in die Praxis überführt werden. Dazu arbeiten die Forscherinnen schon während des Projekts mit verschiedenen Einrichtungen der Jugend- und Flüchtlingshilfe zusammen, um Erkenntnisse aus der praktischen Arbeit in der Umsetzung der Forschung zu berücksichtigen und einen Praxistransfer unmittelbar zu gewährleisten.

Quelle: Ruhr-Universität Bochum vom 23.10.2018

Redaktion: Kerstin Boller

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