Jugendforschung

Schleswig-Holsteins Innenminister beklagt hohe Jugendkriminalität

Die Zahl der Straftaten in Schleswig-Holstein ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Die Polizei zählte insgesamt 243.000 Delikte, ein Prozent mehr als 2008.

04.03.2010

Hauptursache sind 20 Prozent mehr Vermögens- und Fälschungsdelikte. Dagegen gingen die Diebstahls- und die Gewaltkriminalität um jeweils zwei Prozent zurück. Innenminister Klaus Schlie sprach bei der Vorstellung der Kriminalstatistik vor der Landespressekonferenz heute in Kiel von einem vergleichsweise unspektakulären Ergebnis. „Die Sicherheitslage in unserem Land ist weiter stabil“, sagte der Minister.

Entwicklung der Jugendkriminalität ist unbefriedigend

Als unbefriedigend nannte Schlie die Entwicklung der Jugendkriminalität. Obwohl der Anteil der Menschen in Schleswig-Holstein, die jünger als 21 Jahre sind, seit 2000 von 22 auf 21 Prozent gesunken ist, blieb der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren nahezu konstant bei 29 Prozent. Die Polizei werde sich weiterhin darum kümmern, dass junge Menschen möglichst nicht kriminell werden. „Die Polizei wird aus der Präventionsarbeit für Kinder und Jugendliche nicht aussteigen“, sagte Schlie mit Blick auf die anstehenden Überlegungen, die Polizei auf Kernaufgaben zu konzentrieren. „Eine Polizei, die keine Präventionsarbeit mehr betreibt, ist für mich nicht vorstellbar“, sagte der Minister.

Jugendkriminalität und Alkohol

Jugendkriminalität und Alkohol stehen offenbar in einem engen Zusammenhang. Jeder vierte Tatverdächtige unter 21 Jahren hat seine Tat unter Alkoholeinfluss begangen. Bei den Rohheitsdelikten wie Raub, Körperverletzung, Nötigung oder Bedrohung ist der Anteil junger Tatverdächtiger, die bei der Tatbegehung unter Alkoholeinfluss standen, mit 37 Prozent besonders hoch. 

Quelle: Innenministerium Schleswig-Holstein

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