Kinderschutz

Teilnahme an Kindervorsorge-Untersuchungen in Hessen auf 98 % gestiegen

Frankfurt. Die Verpflichtung zur Teilnahme an den Kindervorsorge-Untersuchungen, die die Hessische Landesregierung mit ihrem Kindergesundheitsschutz-Gesetz eingeführt hat, zeigt nach Angaben der Staatssekretärin im Hessischen Sozialministerium Wirkung.

09.09.2011

„Mit diesem Instrument ist es gelungen, sowohl gefährdete Kinder festzustellen, als auch die Teilnahme an den Untersuchungen auf 98 Prozent der hessischen Kinder zu steigern“, erklärte Petra Müller-Klepper heute in Frankfurt anlässlich des bundesweiten Arbeitstreffens der Früherkennungs- und Kindervorsorgeprojekte. „Anzeichen für gesundheitliche Probleme und Kindeswohlgefährdung werden früh erkannt, Beratung, Behandlung und Frühförderung verhindern nachteilige Entwicklungen.“ Das Hessische Sozialministerium finanziere dies mit jährlich 950.000 Euro.

Hessen habe beim Kinderschutz eine Vorreiterrolle inne. „Nachdem wir bereits 2006 ein Kinderschutzprogramm auf den Weg gebracht hatten, haben wir zum 1. Januar 2008 als eines der ersten Länder ein eigenes Kindergesundheitsschutz-Gesetz mit dem Ziel erlassen, die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen für Kinder sicherzustellen.“ Man brauche den Einsatz aller möglichen Instrumentarien, um Kinder vor Krankheit, Missbrauch, Misshandlung und Verwahrlosung zu schützen, machte die Staatssekretärin deutlich. „Dazu gehört zum Beispiel auch die wirksame Unterstützung in schwierigen Lebensverhältnissen durch Familienhebammen, um die Familien zu stärken. Starke Familien sind der beste Kinderschutz“. In Hessen werden seit 2007 Hebammen zu Familienhebammen fortgebildet. Bisher haben 181 Hebammen die Fortbildung absolviert, auch in diesem Jahr werden weitere 20 Hebammen zu Familienhebammen fortgebildet. Hierfür wurden bisher 239.000 Euro aufgewendet, 2011 stehen 45.000 Euro zur Verfügung. „Die Familienhebammen, die inzwischen in vielen hessischen Kommunen und Kreisen eingesetzt werden, schließen eine Lücke im Hilfesystem und erschließen den Zugang zu Risikofamilien, die ansonsten nur schwer erreichbar sind“, erklärte Petra Müller-Klepper.

Die Projekte „Keiner fällt durchs Netz“ und „Wellcome“ bieten verstärkt Information, Beratung und Hilfen für jungen Familien. „Die Projekte sind starke Glieder in der Kette der frühen Hilfen, die wir geschaffen haben. Durch unkomplizierte und niedrigschwellige Angebote können Folgeprobleme verringert und Familien wirksam unterstützt werden“, sagte die Staatssekretärin. Hessen hat für bisher 15 „Wellcome“-Standorte 131.000 Euro aufgewendet. 2011 stehen weitere 60.000 Euro für das schnell wachsende wellcome-Netz zur Verfügung, für das Projekt „Keiner fällt durchs Netz“ 380.000 Euro.

Quelle: Hessisches Sozialministerium

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