Kinderschutz
BaWü: Anhörung zur Auswahl der Stadt- und Landkreise für Gütesiegel „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“
Nachdem das Land Baden-Württemberg bereits in den vergangenen Jahren mit vielfältigen Ansätzen, unter anderem den Projekten „Guter Start ins Kinderleben“, „Familienhebammen“ und „Impulse für den Kinderschutz“ die Entwicklung eines Systems der Frühen Hilfen und des Kinderschutzes bei den Stadt- und Landkreisen gefördert hat, sollen jetzt die bisher gewonnen Erkenntnisse mit dem neuen Projekt Gütesiegel „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ zu einer weiteren gezielten Verbesserung nutzbar gemacht werden. Ziel ist hierbei insbesondere die Vernetzung der Kinder-/Jugendhilfe und des Gesundheitswesens.
23.11.2010
„Ein solches Netzwerk ermöglicht es, bereits frühzeitig Problemlagen zu erkennen und gezielt Hilfen für Familien anzubieten. Wir können insgesamt 18 Stadt- und Landkreisen mit dem neuen Projekt ein gezieltes Angebot zur weiteren Verbesserung der interdisziplinären Zusammenarbeit machen“, sagte Sozialministerin und Kinderbeauftragte der Landesregierung Dr. Monika Stolz am 22. November 2010. „Das Land Baden-Württemberg übernimmt die Kosten des Projekts von rund 290.000 Euro. Für die Durchführung des Projekts sind das Universitätsklinikum Ulm (Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie) und der Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg - Landesjugendamt (KVJS) zuständig“, erläuterte die Ministerin weiter.
Nach Abschluss der Bewerbungsphase für interessierte Stadt- und Landkreise hat am 19. November 2010 eine Anhörung in der Villa Eberhardt in Ulm stattgefunden. Die Bewerber erhielten die Gelegenheit, ihre bisherigen Angebote und weiteren Planungen im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz vorzustellen sowie darzulegen, welche beratende Unterstützung hierfür vom Universitätsklinikum Ulm und vom KVJS benötigt wird. In das Projekt sind Stadt- und Landkreise mit unterschiedlichem Stand und Entwicklungsbedarf aufgenommen worden.
Die Universität Ulm und das Landesjugendamt werden bis Februar 2011 den Bestand der kommunalen Angebote analysieren und eine Zielvereinbarung auf Basis der jeweiligen örtlichen Gesamtsituation, Erfahrungen und Ergebnisse erarbeiten. Mit der gezielten Beratung durch das Universitätsklinikum Ulm und den KVJS sollen dann die bestehenden Angebote weiter optimiert werden. Im Anschluss hieran wird das örtliche System der Frühen Hilfen mit Schwerpunkt auf den bearbeiteten Inhaltsbereichen überprüft. Bei Erfüllung der vereinbarten Gütekriterien wird den beteiligten Stadt- und Landkreisen dann am Ende das Gütesiegel „Netzwerk Frühe Hilfen und Kinderschutz“ überreicht werden.
„Das Gütesiegel dokumentiert, dass der jeweilige Stadt- bzw. Landkreis durch wissenschaftliche Beratung seine Angebote im Bereich Frühe Hilfen und Kinderschutz gezielt überprüft und verbessert hat. Es stellt einen wesentlichen Baustein in deren Qualitätsmanagement dar. Das Besondere an diesem Projekt ist, dass jeder der beteiligten Kreise eine speziell auf seine Situation zugeschnittene Beratung gemäß wissenschaftlich abgestimmter Standards und Best-Practice-Erfahrungen erhält. Damit kommen wir unserer Aufgabe, die Nachhaltigkeit und Qualität des Kinderschutzes im Kinderland Baden-Württemberg durch Aufbau einer interdisziplinären Netzwerkstruktur für Frühe Hilfen und Kinderschutz zu gewährleisten, einen guten Schritt näher“, so abschließend die Ministerin.
Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg vom 22.11.2010
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