Flucht und Migration

Weniger Asylanträge von unbegleiteten Minderjährigen 2018 in der EU

2018 waren nahezu 20.000 unbegleitete Minderjährige unter den in der EU registrierten Asylsuchenden – ein Rückgang von mehr als einem Drittel im Vergleich zu 2017. Dies teilte Eurostat mit. Die meisten Asylanträge wurden von unbegleiteten Minderjährigen in Deutschland gestellt. Gleichzeitig verzeichnete Deutschland jedoch auch einen Rückgang von mehr als der Hälfte der Anträge.

03.05.2019

Minderjährige machten 10% der Asylbewerber aus

Im Jahr 2018 wurden 19.700 Asylbewerber, die in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union internationalen Schutz  suchten, als unbegleitete Minderjährige eingestuft. Diese Zahl entspricht einem Rückgang um mehr als ein Drittel gegenüber 2017 (31.400) und ist damit niedrigerals 2014 (23.100), als die Zahl unbegleiteter Minderjähriger nach den Jahren 2008-2013 miteinem relativ konstanten Niveau von etwa 12.000 pro Jahr erstmals anstieg. In der EU insgesamt machten unbegleitete Minderjährige im Jahr 2018 10% aller Asylbewerber unter 18 Jahren aus.

Mehr Jugendliche als Kinder

Im Jahr 2018 war die Mehrheit der unbegleiteten Minderjährigen männlich (86%). Drei Viertel waren zwischen 16 und  17 Jahre alt (14.800 Personen), während die Altersgruppe der 14-bis 15-Jährigen einen Anteil von 17% (3.400 Personen) und die der unter 14-Jährigen von 7% (1.400 Personen) hatte. Über die Hälfte der Asylbewerber, die 2018 in der EU als unbegleitete Minderjährige eingestuft wurden, waren Staatsangehörige eines der folgenden sechs Länder: Afghanistan (16%), Eritrea (10%), Pakistan und Syrien (jeweils 7%)  sowie Guinea und Irak (jeweils 6%).

Vier von zehn unbegleiteten Minderjährigen beantragten Asyl in Deutschland oder Italien

Im Jahr 2018 wurde die größte Anzahl der als unbegleitete Minderjährige eingestuften Asylbewerber in Deutschland registriert (4.100 unbegleitete Minderjährige bzw. 21% aller, die in den EU-Mitgliedstaaten registriert wurden), gefolgt von Italien (3.900 bzw. 20%), dem Vereinigten Königreich (2.900 bzw.15%) und Griechenland (2.600  bzw. 13%). Unter  den Mitgliedstaaten mit mehr als 1.000 als unbegleitete Minderjährige eingestuften Asylbewerbern im Jahr 2018 wurden die höchsten Anstiege im Vergleich zum Vorjahr im Vereinigten Königreich (700 unbegleitete Minderjährige mehr im Jahr 2018 als 2017 bzw. +30%) und Griechenland (200 unbegleitete Minderjährige mehr im Jahr 2018 als 2017 bzw. +8%) verzeichnet. Die stärksten Rückgänge wurden hingegen in Italien (6.100 unbegleitete Minderjährige weniger im Jahr 2018 als  2017 bzw. -61%) und Deutschland (5.000 weniger bzw. -55%) registriert.

Anteil der unbegleiteten Minderjährigen unter den Asylbewerbern unter 18 Jahren

Die höchsten Anteile an unbegleiteten Minderjährigen unter allen minderjährigen Asylbewerbern wurden im Jahr 2018 in Slowenien (70%) und Bulgarien (57%) registriert, gefolgt vom Vereinigten Königreich (31%), Rumänien (25%), Zypern (24%), sowie Dänemark, den Niederlanden und der Slowakei (jeweils 22%).

Mehr als die Hälfte der unbegleiteten Minderjährigen kam aus sechs Ländern

Von den 3.200 Afghanen, die im Jahr 2018 in der EU als unbegleitete Minderjährigeeingestuft wurden, wurde nahezu  die Hälfte in zwei  Mitgliedstaaten registriert: Griechenland (800 Asylbewerber) oder Deutschland (700). Afghanen stellten in acht EU-Mitgliedstaaten die größte Gruppe unter den als unbegleitete Minderjährige geltenden Asylsuchenden.

Von den 2.000 Eritreern, die im Jahr 2018 in den EU-Mitgliedstaaten Schutz suchten und als unbegleitete Minderjährige eingestuft wurden, stellten drei von zehnihren Antrag im Vereinigten Königreich (600), während von den 1.400 Pakistanern sechs von zehn ihren Antrag in Griechenland (800) stellten. Von den 1.300 Syrern, die als unbegleitete Minderjährige registriert wurden, beantragten drei von zehn Asyl in Griechenland (400), während von den 1-200 Guineern über 70% ihren Antrag in Deutschland (500) oder in Italien (400) stellten. Mehr als die Hälfteder 1.100 Iraker, die als unbegleitete Minderjährige galten, beantragte Asyl im Vereinigten Königreich oder in Deutschland (jeweils 300).

Quelle: Eurostat vom 26.04.2019

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