Inklusion

Ergebnisse der ASB Fachtagung Inklusion

Vom 11. bis 12. Februar 2014 trafen sich ASB-Experten der Kinder- und Jugendhilfe sowie aus der Behindertenhilfe zum Dialog über das Thema Inklusion. Im Laufe der Fachtagung entwickelten die Teilnehmer/-innen Antworten auf Fragen zu Inklusion und lernten beispielhafte Projekte kennen.

19.02.2014

Was bedeutet eigentlich Inklusion?! Eine Frage, die man sich im Kölner Café „Wo ist Tom?“ schon lange nicht mehr stellt. Hier wird deutlich: Inklusion ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Das inklusive Café ist seit seiner Eröffnung im Juni 2013 zu einem beliebten Treffpunkt und festen Bestandteil des Viertels geworden.

Dass hier Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten, fällt dem Besucher erst auf den zweiten Blick auf. „Wir wollten Inklusion nicht nur als politische Forderung formulieren, sondern einen aktiven Beitrag dazu leisten, Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu integrieren“, erklärt Matthias Toetz von der Kölner Lebenshilfe e.V. das Konzept.

Beispiele für gelungene Inklusion

Das inklusive Café war nur eines von zahlreichen praxisnahen Beispielen für gelungene Inklusion. Rund 60 Teilnehmer folgten der Einladung des ASB-Bundesverbands zum Fachgespräch „Inklusion – Begegnungen ermöglichen“ und nahmen vom 11. bis 12. Februar 2014 am interdisziplinären Austausch teil.

Im Vordergrund stand der Gedanke, Experten aus den Fachbereichen Behindertenhilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe unter dem Oberthema „Inklusion“ zusammenzubringen. Damit setzt der ASB seine Bemühungen fort, richtungsweisende Themen, die bereits auf dem ASB-Zukunftskongress im Oktober 2013 diskutiert wurden, weiterzuentwickeln.

ASB-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt, der zu den Teilnehmern des Fachgesprächs zählte, erläutert dazu: „Inklusion hat im ASB bereits eine wichtige Bedeutung, die wir zukünftig noch ausbauen wollen. Ich freue mich, dass ich an dieser Entwicklung teilhaben darf.“

Fachbereiche verbinden

Der innovative Ansatz, verschiedene Fachbereiche aus dem Leistungsspektrum des ASB zusammenzuführen, war auch Gabriele Osing, Leiterin der Sozialen Dienste beim ASB-Bundesverband, ein besonderes Anliegen: „Für mich hat Inklusion oder Integration viele Facetten. Heute findet für mich eine wichtige davon statt, nämlich dass wir die Türe zwischen zwei Fachbereichen öffnen. Wir müssen überlegen, welche Gemeinsamkeiten haben wir? Wo können wir das Wissen aus beiden Disziplinen gewinnbringend zusammenfügen?“

Im Laufe der zweitägigen Fachtagung entwickelten die Teilnehmer Antworten auf diese Fragen und lernten beispielhafte Projekte kennen, wie etwa die „Inklusionsbausteine für Schulen“. Gabriele Lüke vom ASB Frankfurt a. M. stellte das Projekt vor, das gemeinsam mit der Fachhochschule in Frankfurt und dem VdK entwickelt wurde. „Nach unserem Inklusions-Verständnis sind Vielfalt und Verschiedenheit wichtig. Wir haben den Begriff Inklusion deshalb weiter gefasst und ihn nicht nur als Integration von Menschen mit Behinderung verstanden.

Vielmehr gehe es darum, Ausgrenzung und Mobbing an Schulen zu verringern, den Blick der Schüler für sexistische, rassistische oder diskriminierende Tendenzen zu schärfen und das Verständnis für Vielfalt zu fördern. Als Grundlage für das Projekt nutzte der ASB Frankfurt den „Index für Inklusion“, der wertvolle Impulse für die tägliche Arbeit in ASB-Einrichtungen geben kann.

Es folgte die Vorstellung eines inklusiven Cafés der GHG Pfalzblick. Zusätzlich lieferten Gast-Redner wie Dr. Günter Bell, der Behindertenbeauftragte der Stadt Köln, Simone Ortwein vom Sozialpsychatrischen Zentrum in Remscheid oder Sylvia Klett vom Kinderschutzbund in Warendorf wertvolle Anregungen.

Vernetzung weiter ausbauen

Die Veranstaltung war der Auftakt zu einem neuen Vernetzungsprozess, der in Zukunft auch auf andere Bereiche wie etwa die Pflege ausgeweitet werden soll.

Zum Abschluss entwickelten die Teilnehmer auf der Grundlage der Zwischenergebnisse des ASB-Zukunftskongresses gemeinsame Perspektiven zum Thema Inklusion. ASB-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt resümierte: „Die Tagung hat mir verdeutlicht, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben. Unser Ziel ist es, die Ergebnisse in einem Leitantrag zu formulieren und diesen dann als Handlungsmaxime für den Verband auf der Bundeskonferenz 2014 zu verabschieden. Diesem Wunsch sind wir in den letzten zwei Tagen einen Schritt näher gekommen.“

Quelle: Arbeiter-Samariter-Bund vom 14.02.2014

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