Jugendpolitik
Bayrischer Jugendring bezieht Stellung zur EU-Jugendstrategie nach 2018
Damit junge Menschen Europa gestalten können, fordert der Bayerische Jugendring (BJR) eine starke EU-Jugendstrategie, die an regionale Strukturen anknüpft. Junge Menschen wollen beteiligt werden – dafür braucht es mehr Geld und weniger Bürokratie.
27.04.2017
Anlässlich der Evaluation der EU-Jugendstrategie hat der Hauptausschuss des BJR kritisch Stellung zum europäischen Rahmen für jugendpolitische Zusammenarbeit bezogen.
Bildung ist mehr als eine Voraussetzung zur Erwerbsarbeit
Konkret fordert der BJR, junge Menschen nicht nur als zukünftige Arbeitnehmer/-innen zu betrachten, sondern sie als ganzheitliche Persönlichkeiten wahrzunehmen und einzubeziehen. Bildung ist auch unter dem Fokus der allgemeinen Persönlichkeits- und Werteentwicklung sowie der Demokratieerziehung zu begreifen.
Mitwirkung und regionale Anknüpfung
Regionale Strukturen und Bedarfe müssen in der folgenden EU-Jugendstrategie besser berücksichtigt werden, um ein erfolgreiches Zusammenwirken auf allen Ebenen zu erreichen. Dabei muss Mitwirkung ermöglicht werden und die Jugend Impulsgeber sein. Eine einseitige Top-down-Strategie ist nicht erfolgversprechend und nimmt junge Menschen nicht in den Blick.
Mehr Partizipation, weniger Bürokratie
Echte Partizipation bedeutet die reelle Chance, Einfluss nehmen zu können. Bereits in der Weiterentwicklung der EU-Jugendstrategie in den nächsten Jahren muss die Jugend(arbeit) eingebunden und damit jungen Menschen eine Stimme gegeben werden. Rückkopplungsmechanismen müssen etabliert werden, die eine Antwort der Politik auf die Eingaben der jungen Menschen nicht schuldig bleiben. Zur Verbesserung echter Partizipation junger Menschen hält der BJR den Abbau bürokratischer Hürden für unumgänglich.
Finanzielle Förderung
Um die Ziele der EU-Jugendstrategie zu erreichen, ist eine angemessene Ausstattung mit mindestens zehn Prozent (bisher vier Prozent) des Fördervolumens notwendig, sodass in Bayern mindestens sieben Projekte im Jahr mit 50.000 Euro gefördert werden können. Nur so können die Aktivitäten der Jugendarbeit zur Umsetzung der EU-Jugendstrategie gesichert werden.
Über den BJR
Der Bayerische Jugendring K.d.ö.R. ist die Arbeitsgemeinschaft der 33 landesweiten und 39 regional tätigen Jugendverbände und 333 örtlichen Jugendorganisationen in Bayern. Strukturell ist er in sieben Bezirksjugendringe sowie 96 Stadt- und Kreisjugendringe gegliedert. Seine Mitgliedsorganisationen erreichen mit ihren Angeboten mehr als zwei Drittel aller Kinder und Jugendlichen in Bayern.
Quelle: Bayerischer Jugendring K.d.ö.R. vom 27.03.2017
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