Katholische Landjugend Bayern

Nach der Pandemie mehr Jugendbeteiligung und Nachhaltigkeit

Die Katholische Landjugendbewegung Bayern fordert die Pflicht zur Jugendbeteiligung bei allen Planungen sowie neue Projekte zur besseren Verbindung von Wissenschaft und Jugendarbeit auf dem Land. Jugendpolitik und die Interessen der Jugend müssten gerade in neuen Planungen nach der Coronakrise berücksichtigt werden.

26.02.2021

2020 stellte die Katholische Landjugendbewegung (KLJB) die Studie „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt“ vor. Damit verbunden sind politische Forderungen, die ein digital tagender Landessausschuss mit über 30 Delegierten jetzt in einer Position erarbeitet hat und die nun mit der Landespolitik diskutiert werden. Eine zweite Position, die auch von der Katholischen Landvolkbewegung Bayern (KLB) geteilt wird, betrifft die unsinnige „Pflugregelung“ auf EU-Ebene, die für den Erhalt des Ackerstatus gilt.

„Junge Menschen wollen selbst gefragt werden“

KLJB-Landesvorsitzender Benedikt Brandstetter erklärt, worum es dem größten Landjugendverband in Bayern mit der jugendpolitischen Position geht:

„Junge Menschen leben sehr gerne auf dem Land und wollen selbst gefragt werden, wenn es um ihre Zukunft geht. Sie sehen selbst die mangelnde Jugendbeteiligung als eine der größten Schwächen auf dem Land an. Daneben werden immer wieder Defizite beim Internetzugang und Mobilität thematisiert, aber auch die nötige Öffnung von Ehrenamtsstrukturen für junge Leute und die nötige Offenheit auf dem Land für eine vielfältige Gesellschaft, in der sich alle wohlfühlen. Um diese Themen werden wir uns als KLJB weiter kümmern.“

„Jugendbeteiligung braucht gesetzliche Vorgaben und Begleitung“

Brandstetter erklärt weiter den Beschluss, der nach drei Jahren Forschungsprojekt „Stadt. Land. Wo?“ die nötigen Konsequenzen aus der Landjugendstudie formuliert:

„Ergebnis unserer großen Landjugendstudie waren sehr positive Einschätzungen für das Leben auf dem Land. Gerade die starken sozialen Beziehungen, die Gemeinschaft und die Nähe zur Natur machen das Landleben bis heute so lebenswert und schön. Diese weichen Standortfaktoren sind meist unterschätzt, wenn in der Kommunalpolitik Gemeinden für die Zukunft fit gemacht werden sollen. Dabei sollte die Politik gerade die jungen Leute fragen, was sie sich für die nächsten Jahrzehnte wünschen und was sie auf dem Land bleiben lässt. Es gibt schon gute Erfahrungen bei passenden, selbst organisierten Formen der Jugendbeteiligung, aber noch kaum gesetzliche Vorgaben und wissenschaftliche Begleitung dazu. Wir wollen dazu anregen, das zu verbessern!“

KLJB und KLB fordern bessere Regelung für Dauergrünland

In einem weiteren Beschluss fordert die KLJB Bayern die Staatsregierung auf, sich für ein Ende einer unsinnigen Pflugregelung zum Erhalt des Ackerstatus auf EU- und Bundesebene einzusetzen. Die KLJB fordert, in Folge eines Beschlusses des Bayerischen Landtags vom 24. November 2020 eine bessere und praxisnahe Regelung für eine bisher unsinnige Pflicht zum Umpflügen nach fünf Jahren von Grünland, das Ackerstatus besitzt, um diesen Status nicht zu verlieren.

„Hier gibt es einfach bessere Lösungen, die ein ökologisch schädliches und nicht nötiges Durchpflügen vermeiden können, etwa Stichtagslösungen oder eine Anpassung der Definition von Dauergrünland“, erklärt die zuständige Landesvorsitzende Antonia Kainz aus Vilsheim.

Unterstützung bekommt die KLJB für diese Forderung vom Landesvorstand der KLB. Gemeinsam wollen die katholischen Landverbände erreichen, dass die Forderung auch politisch wirksam umgesetzt wird

Studienteil „Eine Welt“ zum Projekt „HITZEfrei“

In einem virtuellen Studienteil beschäftigten sich die Delegierten mit dem Thema „Eine Welt“, das im neuen Projekt der KLJB Bayern für Nachhaltigkeit und Klimaschutz bis 2022 „HITZEfrei. Auszeit für die Erde“ eine Rolle spielen wird. Fachliche Einstiege zur Eine-Welt-Politik und zu aktuellen Herausforderungen gaben dabei Dr. Alexander Fonari vom Eine-Welt-Netzwerk Bayern, in dem auch die KLJB Bayern Mitglied ist sowie Kathrin Schröder von Misereor zum Thema Klimagerechtigkeit.

Die zuständige Landesvorsitzende Alexandra Fröhlich erklärt dazu: „Wir freuen uns sehr, dass globale Verantwortung und internationale Solidarität bis heute in der KLJB wichtig bleiben. So geht es für uns um nicht weniger als darum, nach einer globalen Pandemie mit kleinen Schritten eine klimafreundliche und gerechte Form des Welthandels anzustreben. Aktuell freuen wir uns darüber, dass mit dem neuen Lieferkettengesetz von Bundesminister Gerd Müller ein Einstieg in eine gerechtere Regelung von Handelsbeziehungen möglich ist. Auch wenn hier noch viel Luft nach oben ist, haben wir mit vielen anderen Organisationen in der bundesweiten Initiative Lieferkettengesetz schon viel erreicht.“

Quelle: Katholische Landjugendbewegung Bayern vom 19.02.2021

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