Kinder- und Jugendhilfetag

Nach dem DJHT ist vor dem DJHT

Senatorin Sandra Scheeres und Peter Klausch, Geschäftsführer der AGJ

Peter Klausch, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ, spricht im Interview mit dem Fachkräfteportal im Zusammenhang mit dem 15. DJHT über die Bedeutung der Kinder- und Jugendhilfetage und weshalb ihm die europäische Dimension dieses Mal so wichtig ist.

26.05.2014

1. Der 15. DJHT steht kurz bevor. Sie haben als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe-AGJ sechs Jugendhilfetage begleitet. Bei jedem Jugendhilfegipfel haben Sie andere Erfahrungen mit den gastgebenden Ländern und den jeweiligen Partnern gemacht. Was würden Sie sagen, ist dieses Mal das Besondere an der Zusammenarbeit mit dem Land Berlin gewesen?

Sie haben recht, der 15. DJHT ist mein sechster Deutscher Kinder- und Jugendhilfetag als AGJ-Geschäftsführer. 1996 ging es in Leipzig los, dann folgten Nürnberg, Osnabrück, Essen, Stuttgart und jetzt Berlin. Aber auch der 9. DJHT 1992 in Hamburg ist für mich persönlich wichtig, dort wurde ich bei der AGJ eingestellt.

Bei den Kinder- und Jugendhilfetagen sind nicht nur die gastgebenden Länder wichtig, bedeutsam sind insbesondere die „gastgebenden Städte“ und die entsprechenden Partner vor Ort. Sicherlich gab es jeweils unterschiedliche Rahmenbedingungen in den oben genannten Städten und Ländern, eins bleibt aber festzustellen, das Engagement aller war riesig und mit entsprechender Motivation aller beteiligten Partner untersetzt. Das ist hier in Berlin nicht anders. Klar ist auch, dass die Bedingungen in einem Stadtstaat und in einer Weltstadt anders sind und besondere Herausforderungen mit sich bringen. Auch in Berlin ist die AGJ bzw. der 15. DJHT entsprechend gefördert worden. Wir sind unterstützt worden, da wo es notwendig war. Die Zusammenarbeit war partnerschaftlich, kooperativ und insgesamt gut. Wir freuen uns mit dem 15. DJHT in Berlin zu Gast sein zu dürfen.

2. Die AGJ hat anlässlich des 15.  DJHT ein kinder- und jugend(hilfe)politisches Leitpapier veröffentlicht. Inwieweit findet sich das Leitpapier inhaltlich auf dem 15. DJHT wieder?

Das von der AGJ erarbeitete Leitpapier sollte im Vorfeld des 15. DJHT das Motto „24/7 Kinder- und Jugendhilfe. viel wert. gerecht. wirkungsvoll.“ kommunizieren und inhaltlich ausbuchstabieren sowie insbesondere zur fachpolitischen Vorbereitung des 15. DJHT in den Strukturen der Kinder- und Jugendhilfe und der Träger der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe dienen. Insofern ist das kinder- und jugend(hilfe)politische Leitpapier der AGJ beim 15. DJHT wichtig und wird in den <link www.jugendhilfetag.de/sonderprogramm/programm-15-djht/ - external-link-new-window "Opens external link in new window">entsprechenden Fachveranstaltungen</link> inhaltlich-konzeptionell eine Rolle spielen.

3. Die europäische Dimension wird mit dem „Marktplatz Europa“ auf der Fachmesse und auf dem Fachkongress mit einem Sonderprogramm besonders hervorgehoben. Warum war Ihnen beim 15. DJHT die europäische Komponente so wichtig?

Der Gedanke einer „europäischen Dimension“ bei Kinder- und Jugendhilfetagen umtreibt mich schon seit vielen Jahren, nicht zuletzt weil das „Aufwachsen in Europa“ auch für junge Menschen in Deutschland immer wichtiger wird und z.B. die europäische Jugendstrategie aus deutscher Perspektive in vielen Diskursen der Kinder- und Jugendhilfe an Bedeutung gewinnt. Auch bei vergangenen Kinder- und Jugendhilfetagen gab es nicht wenige Fachveranstaltungen zur Kinder- und Jugend(hilfe)politik in Europa. Aber es fehlte der letzte Kick! Nicht zuletzt durch die Kooperation mit Jugend für Europa konnte die AGJ ihre Idee einer „europäischen Dimension“ umsetzen. Das Ergebnis ist mehr als nur zufriedenstellend: es gibt ein Sonderprogramm „Europa“ mit über 30 Veranstaltungen und ein Marktplatz „Europa“ auf der Fachmesse mit rund 1000m² Ausstellfläche. Das ist toll!

4. Aus welchem Grund werden die Veranstaltungen des Fachkongresses ausschließlich von der AGJ und ihren Mitgliedsorganisationen durchgeführt?

Dies leitet sich aus den von der AGJ-Mitgliederversammlung beschlossenen Leitlinien für Kinder- und Jugendhilfe ab. Die AGJ als „Dach der Dächer“ repräsentiert ja schließlich die Strukturen und Akteure der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und kooperiert darüber hinaus mit ihren Partnern. Ich sehe da kein Problem.

5. Was passiert eigentlich nach dem 15. DJHT? Wie geht die Arbeit in der AGJ im Anschluss weiter?

Nach dem DJHT ist vor dem DJHT. Die AGJ hat auch jetzt bei der Vorbereitung des 15. DJHT nicht ihre üblichen Aufgaben vernachlässigt oder gar eingestellt. Wir werden die vorgesehenen Aufgaben und Themen wie gewohnt weiter bearbeiten und uns den jeweils aktuellen Herausforderungen stellen. So planen wir derzeit z.B. einen größeren Fachkongress zu „25 Jahre SGB VIII“ der am 11./12. März des nächsten Jahres stattfinden soll.

6. Wissen Sie schon wann und wo es den nächsten DJHT geben wird?

Das werde ich Ihnen nicht verraten! Der Vorstand der AGJ wird sich im Juni dieses Jahres erstmals mit diesen Fragen befassen und dann gegebenenfalls entsprechende Beschlüsse fassen. Im Herbst dieses Jahres wissen wir dann alle vielleicht mehr.

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