Appell der Pflegekinderhilfe

Pflegefamilien brauchen bessere Rahmenbedingungen

210.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland wuchsen im Jahr 2021 außerhalb ihrer leiblichen Familie auf, rund 87.000 davon in einer Pflegefamilie. Doch schon seit 2019 sinkt die Zahl aktiver Pflegefamilien in Deutschland. Die Jugendhilfeträger appellieren an Politik und verantwortliche Akteure, Gegenmaßnahmen zu entwickeln.

26.05.2023

Als freier Träger der Pflegekinderhilfe ergreift Familien für Kinder gemeinsam mit PFIFF Hamburg und PiB-Pflegekinder in Bremen nun die Initiative, um einen alarmierenden Abwärtstrend der vergangenen Jahre zu stoppen: Trotz intensiver Werbung gibt es für immer mehr Kinder, die am besten in einer Pflegefamilie aufwachsen würden, immer weniger Familien. Die Träger fordern eine Umkehrung des Trends. In dieser Lage, die auch bundesweit zu beobachten ist, fordern die Jugendhilfeträger Lösungen im Interesse der Kinder und ihrer Familien.

Familien für Kinder, PFIFF und PiB schlagen sieben Sofortmaßnahmen vor, die hier erste Lösungen anbieten könnten:

  • die Zahlung von Elterngeld oder elterngeldanalogen Leistungen an Pflegeeltern
  • eine deutliche Anhebung des Erziehungskostenanteils in der Pflegegeldpauschale
  • eine angemessene Neuberechnung der Sachkosten
  • angemessene Beiträge zur Altersvorsorge von Pflegepersonen
  • Entlastungsangebote für Pflegefamilien
  • garantierte Kindertagesbetreuung
  • eine Wertschätzung von Pflegeeltern als unverzichtbare Partner der Jugendhilfe.

Diese Sofortmaßnahmen machen die Aufgabe als Pflegefamilie attraktiver und entlasten zugleich die durch den Fachkräftemangel angespannte Situation in den Einrichtungen der Jugendhilfe nach § 34 SGB VIII, indem dort Personal und Plätze frei werden. Die Jugendhilfeträger suchen nun das Gespräch mit Vertreter*innen aus Politik, Ämtern, Behörden, Verbänden und anderen Beteiligten, um diese Sofortmaßnahmen zu erörtern und auf den Weg zu bringen.

Weitere Informationen 

Der vollständige Appell (PDF: 236 KB) ist auf der Homepage von Pflegekinder Berlin einsehbar.

Quelle: Familien für Kinder gGmbH vom 22.05.2023

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