Statistik

Geburtenziffer 2022 auf 1,46 Kinder gesunken

Im Jahr 2022 kamen in Deutschland 738 819 Kinder zur Welt. Das waren 56 673 oder 7 Prozent Neugeborene weniger als im Jahr 2021, dem geburtenreichsten Jahr seit 1997. Wie das Statistische Bundesamt nach endgültigen Ergebnissen weiter mitteilt, sank die Geburtenziffer 2022 gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 1,46 Kinder je Frau und damit auf den niedrigsten Stand seit 2013 (1,42 Kinder je Frau).

27.07.2023

Die zusammengefasste Geburtenziffer wird zur Beschreibung des aktuellen Geburtenverhaltens herangezogen. Sie gibt an, wie viele Kinder eine Frau im Laufe ihres Lebens bekäme, wenn ihr Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren im betrachteten Jahr. Die zusammengefasste Geburtenziffer ist die Summe (und damit Zusammenfassung) der für jedes Alter von 15 bis 49 Jahren berechneten altersspezifischen Geburtenziffern eines Jahres. Dabei stellt eine altersspezifische Geburtenziffer die Relation zwischen den Lebendgeborenen der Mütter eines bestimmten Alters und der Zahl der Frauen in diesem Alter dar.

Angaben zur endgültigen Kinderzahl der Frauen eines Jahrgangs (Kohorte) liegen ab dem Jahrgang 1930 vor. Diese kohortenbezogene Geburtenziffer wird als Summe der altersspezifischen Geburtenziffern berechnet, die in den Jahren nachgewiesen wurden, in denen der entsprechende Jahrgang seine fertile Phase von 15 bis 49 Jahren durchlief.

Geburtenziffern im Vergleich

Bundesländer

Die zusammengefasste Geburtenziffer ist 2022 in allen Bundesländern gesunken. Besonders stark nahm sie in Hamburg und Berlin ab, und zwar um jeweils 10 Prozent. In Bremen war der Rückgang mit -4 Prozent am schwächsten. Die höchsten Geburtenziffern hatten die Frauen in Rheinland-Pfalz und Niedersachsen mit 1,52 Kindern (2021: 1,61 bzw. 1,66). Am niedrigsten war, wie bereits seit 2017, die Geburtenhäufigkeit bei den Frauen in Berlin mit 1,25 Kindern (2021: 1,39). In Westdeutschland sank die Geburtenziffer im Vorjahresvergleich von 1,60 auf 1,48 Kinder je Frau, in den ostdeutschen Flächenländern von 1,54 auf 1,43 Kinder je Frau.

Staatsbürgerschaften

Die zusammengefasste Geburtenziffer der Frauen mit deutscher Staatsangehörigkeit sank 2022 auf 1,36 Kinder je Frau und war damit um 9 Prozent niedriger als im Vorjahr (2021: 1,49). Ähnlich niedrig war die Geburtenhäufigkeit zuletzt im Jahr 2012 (ebenfalls 1,36). Bei den Frauen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit sank die Geburtenziffer 2022 lediglich um 6 Prozent auf 1,88 Kinder je Frau (2021: 2,01), sie lag damit etwa auf dem Niveau des Jahres 2014 (1,86).

Jahrgänge

Die sogenannte endgültige Kinderzahl lässt sich aktuell für Frauen bis zum Geburtsjahrgang 1973 ermitteln. So bekamen die im Jahr 1973 geborenen Frauen, die 2022 mit 49 Jahren das Ende des statistisch definierten gebärfähigen Alters erreicht haben, im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 1,57 Kinder. Die endgültige Kinderzahl war zuvor bei den Frauen der 1960er Jahrgänge kontinuierlich gesunken und hatte beim Jahrgang 1968 ihr historisches Minimum mit 1,49 Kindern je Frau erreicht. Die in den 1970er Jahren geborenen Frauen bringen durchschnittlich mehr Kinder zur Welt. Vor allem im Alter über 30 Jahren bekommen Frauen der 1970er Jahrgänge deutlich häufiger Kinder als Frauen der älteren Jahrgänge.

Durchschnittsalter

Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes war 2022 mit 30,4 Jahren geringfügig niedriger als im Vorjahr (30,5 Jahre). Das Durchschnittsalter der Väter beim ersten Kind der Mutter blieb unverändert bei 33,3 Jahren. Unabhängig davon, ob es sich um das erste oder ein weiteres Kind handelte, waren Mütter im Jahr 2022 bei einer Geburt im Durchschnitt 31,7 Jahre und die Väter 34,7 Jahre alt.

Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis) vom 21.07.2023

Redaktion: David Bienias

Back to Top