Ressourcensammlung

Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für mehr Teilhabe an den EU-Jugendprogrammen

Welche Ansätze, Formate und Strategien gibt es für bessere Zugänge zu den EU-Jugendprogrammen? Die digitale Ressourcen-Pinnwand von JUGEND für Europa sammelt grundlegende Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen aus Expertisen, Praxisbeispielen und Forschungsprojekten.

07.08.2023

Fast drei Viertel aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 14 und 27 Jahren haben noch nie an einem Format des internationalen Jugendaustauschs teilgenommen. 63 Prozent zeigen aber grundsätzlich Interesse an einer Teilnahme. So lauten die Ergebnisse der 2019 veröffentlichten Studie „Warum nicht? Studie zum internationalen Jugendaustausch: Zugänge und Barrieren“ („Zugangsstudie“).

Insbesondere junge Menschen, die unter erschwerten Bedingungen aufwachsen, nehmen bisher seltener an Formaten der internationalen und europäischen Jugendarbeit teil. Das hat vielfältige Gründe, wie die Zugangsstudie und weitere Forschung, aber auch die Praxis der europäischen Jugendarbeit immer wieder gezeigt haben.

Die grundlegenden Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen aus diesen Expertisen, Praxis- und Forschungsprojekten wurden auf einer digitalen Ressourcen-Pinnwand zusammengetragen, die nun einem breiten Publikum zugänglich gemacht wird. Dort findet sich unter anderem ein Videointerview mit Dr.in Helle Becker, die an der Zugangsstudie und an weiteren Forschungsprojekten und Expertisen beteiligt war.

Sie stellt darin wichtige Erkenntnisse vor, zum Beispiel dazu, wie junge Menschen an „Ausflüge ins Unbekannte“ herangeführt werden können und wen es dafür braucht. Auch Informationen zu Fördermöglichkeiten für inklusive europäische Jugendarbeit in den EU-Programmen Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps stehen auf der Pinnwand bereit.

Entstehung: Fachtagung „Europa erleben und gestalten“

Entstanden ist diese Ressourcen-Sammlung im Rahmen der Fachtagung „Europa erleben und gestalten – Teilhabe an den EU-Jugendprogrammen“, zu der JUGEND für Europa vom 22. bis 24. Mai 2023 nach Berlin einlud. Auf der Grundlage vorhandener Erkenntnisse und Expertisen aus Forschung und Praxis wurde über Ansätze, Formate und Strategien für bessere Zugänge zu europäischer Jugendarbeit und den EU-Programmen Erasmus+ Jugend und Europäisches Solidaritätskorps diskutiert. Der Fokus lag dabei auf jungen Menschen, die unter sozioökonomisch herausfordernden Bedingungen aufwachsen.

Dabei spielten Fragen eine Rolle wie: Welche Bedeutung haben Information und Kommunikation, Peers und das soziale Umfeld beim Zugang zu europäischer Jugendarbeit? Welche Bedeutung haben Netzwerke und “lernende Partnerschaften“? Welcher Ressourcen und Strukturen bedarf es und wie können diese finanziert werden?

Diese und weitere Fragen wurden in Podiumsdiskussionen und Workshops ausführlich diskutiert, während in Impulsvorträgen und Projektvorstellungen konkrete Strategien, Ansätze und Fördermöglichkeiten für die Schaffung von Zugängen zu Projekten europäischer Jugendarbeit vorgestellt wurden.

Daraus ergaben sich neue Ideen, Anregungen und Argumente, welche die 63 beteiligten Fachkräfte der europäischen und lokalen Jugend- und Jugendsozialarbeit, Vertretende von Jugend- und Jugendsozialarbeitsverbänden, Vertretende aus Politik und Verwaltung und junge Menschen, die ihre wertvollen Perspektiven als ehemalige Projektteilnehmende einbrachten, in ihrer eigenen Arbeit oder ihrem eigenen Engagement nutzen können.

Nächste Schritte

Auch JUGEND für Europa nimmt als Nationale Agentur für die EU-Jugendprogramme aus der Fachtagung Anregungen für Maßnahmen und Folgeformate mit, zum Beispiel Netzwerkangebote für Fachkräfte und Engagierte der europäischen und lokalen Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen, runde Tische mit Akteuren aus Praxis, Politik und Verwaltung einzurichten sowie sich verstärkt für eine bessere strukturelle Verankerung von europäischer Jugendarbeit einzusetzen.

Diese Vorhaben fließen ein in die neue “Strategie für Inklusion und Vielfalt in der Programmumsetzung von Erasmus+ Jugend, Erasmus+ Sport und des Europäischen Solidaritätskorps durch JUGEND für Europa“. Mit ihr will JUGEND für Europa die Entwicklung einer inklusiven und diversitätssensiblen europäischen Jugend- sowie Engagementarbeit und Breitensportpraxis in Deutschland und Europa unterstützen.

Die Strategie wurde auf der Fachtagung in Grundzügen vorgestellt. Veröffentlicht wird sie voraussichtlich im August auf der Website von JUGEND für Europa.

Quelle: JUGEND für Europa vom 28.07.2023

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