Online-Angebot

Entführungen verhindern – Durch gezielte und frühzeitige Beratung, Information und Mediation

Mehrere hundert Anrufe von Elternteilen, die nach einer hochstrittigen Trennung eine Entführung ihres Kindes befürchten, gehen jährlich bei den Beraterinnen und Beratern der Zentralen Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte und Mediation (ZAnK) ein. In einem Onlineangebot bietet ZAnK nun auch digitale Unterstützung an.

13.06.2022

ZAnK.de berät Eltern und Fachkräfte allparteilich, kostenfrei und stets am Kindeswohl orientiert. Neben einer juristischen und sozialarbeiterischen Einordnung der Handlungsoptionen nach oder kurz vor einer akuten Entführung sensibilisiert die ZAnK-Beratung vor allem präventiv für die Besonderheiten grenzüberschreitender Konflikte in Sorgerechts- und Umgangsfragen. 

„Das ist zentral, denn im Konflikt um seinen Wohnort, abrupt aus dem gewohnten Umfeld gerissen zu werden, kann dem Kind mehr schaden, als es dem entführenden Elternteil oft bewusst ist – insbesondere, wenn das Ganze ohne Abschied oder sogar heimlich geschieht. Je früher Rat und Hilfe zur Verfügung stehen, desto eher kann der Blick zurück auf die Bedürfnisse und Rechte des Kindes gelenkt werden“, betonte Nora Schmidt, Geschäftsführerin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. 

Unterstützung erhalten nicht nur Elternteile oder sich sorgende Personen aus dem Umfeld von Familien, in denen Vater oder Mutter das Kind ohne das Einverständnis des anderen Elternteils ins Ausland verbracht hat. Auch Mitarbeitende aus dem Jugendamt, der Polizei oder Justiz, die sich bei Fällen mit Auslandsbezug mit sprachlichen Hürden, verschiedenen Familienrechtssystemen und internationalen Regelungen konfrontiert sehen, erhalten Rat und Information. 

Das Onlineangebot der Zentralen Anlaufstelle für grenzüberschreitende Kindschaftskonflikte und Mediation – ZAnK.de – bietet:

  • eine niedrigschwellige Orientierung und zahlreiche Informationen für Hilfesuchende.

  • zielgruppenspezifische Inhalte in insgesamt acht Sprachen, Erläuterungen in Leichter Sprache, einen Live-Chat oder ein Adressverzeichnis, das auf Ansprechpersonen im In- und Ausland verweist.

  • eine eigene Kinder-Website (www.kinder.zank.de). Sie soll helfen, in altersgerechter Sprache ins Gespräch zu kommen. Über 12-Jährige können sich auf www.jugend.zank.de selbst zum Konflikt und möglichen Lösungswegen der Eltern informieren.

Hintergrund

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. vom 25.05.2022

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