Jugend in der Welt

Ökologisches Engagement, Herstellung und Konsum

Ökologisches Engagement

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert Freiwilligendienste. Diese können auch im ökologischen Bereich absolviert werden. Das BMFSFJ fördert den Bundesfreiwilligendienst, der im Umweltbereich geleistet werden kann, und das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) kann in den Bereichen Naturschutz, Umweltschutz oder Umweltbildung geleistet werden. Die Durchführung des FÖJ ist auf Länderebene geregelt. Träger dieses Freiwilligendienstes sind meist Jugend-, Umwelt(schutz)- und Natur(schutz)verbände oder kirchliche Verbände. Sie sind als Einsatzstellen für das FÖJ anerkannt. Das FÖJ kann auch im Ausland gemacht werden.

Informationen zum BFD und zum FÖJ gibt es auch im Youth-Wiki-Kapitel „Freiwilliges Engagement“.

Umweltbezogene Aktivitäten sind oft auch Teil und Schwerpunkt von internationalen Workcamps im In- und Ausland, die aus öffentlichen Mitteln (Kinder- und Jugendplan des Bundes, Landesjugendpläne) gefördert werden. In den Workcamps arbeiten Jugendliche aus verschiedenen Ländern in kleinen Gruppen in einem gemeinnützigen Projekt zusammen. Der Einsatz dauert zwischen zwei und vier Wochen.

Fridays for Future

Fridays for Future ist eine globale soziale Bewegung ausgehend von Schüler:innen und Studierenden, die sich für möglichst umfassende, schnelle und effiziente Klimaschutz-Maßnahmen einsetzen, um das auf der Weltklimakonferenz in Paris 2015 (COP 21) im Weltklimaabkommen beschlossene 1,5-Grad-Ziel der Vereinten Nationen noch einhalten zu können. Fridays for Future ist in Deutschland als nicht rechtsfähige Personenvereinigung organisiert und versteht sich selbst als basisdemokratische Graswurzelbewegung.

Fridays for Future organisiert regelmäßig (globale) Klimastreiks, Klimacamps und regionale Termine in Ortsgruppen. Vom 8. bis zum 12. August lädt Fridays for Future zum Großen Fridays for Future Sommerkongress 2023 in Lüneburg ein, unter dem Motto „Climate Justice Now!“. Der Kongress richtet sich an junge Aktivist:innen von Fridays for Future und Schüler:innen aller Altersgruppen.

Im September 2023 fand der letzte globale Klimastreik statt.

Umweltfreundliche Herstellung und nachhaltiger Konsum

Bund und Länder fördern Maßnahmen, Initiativen und Projekte zur Förderung von nachhaltiger Produktion und nachhaltigem Konsum. Zuständig sind vor allem die für die Bereiche Bildung, Ernährung, Landwirtschaft, Energie, Umwelt, Verkehr und Verbraucherschutz verantwortlichen Ministerien auf Bundes- und Landesebene.

Grundlegende Informationen über nachhaltigen Konsum gibt die Webseite des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

2016 hat die Bundesregierung ein Nationales Programm für nachhaltigen Konsum als Teil der Gesamtstrategie der deutschen Bundesregierung für mehr Nachhaltigkeit beschlossen. Das Programm soll den nachhaltigen Konsum von der Nische zum Mainstream befördern und die Konsumkompetenz der Verbraucher:innen steigern, inklusive Kinder und Jugendliche. In der Weiterentwicklung des Programms (2021) sind neue quantifizierbare Maßnahmen und konsumbezogene Ziele festgehalten, die die Bereiche Mobilität, Wohnen und Haushalt, Ernährung, Arbeit und Büro, Bekleidung sowie Freizeit und Tourismus betreffen.

Das Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum des Umweltbundesamts unterstützt die Umsetzung des Programms. Hier sind staatliche Aktivitäten und Initativen zusammengetragen. Das Nationale Netzwerk des Kompetenzzentrums hat zum Ziel, die gesellschaftlichen Gruppen bei der Umsetzung des Programms bestmöglich einzubeziehen. Das Netzwerk fördert die Stärkung eines fachübergreifenden und praxisorientierten Dialogs und die Kooperation der Akteure, ebenso wie die Verbreitung von Best Practice-Beispielen.

Beispiele für vom Bund durchgeführte bzw. unterstützte Projekte

Initiative „Zu gut für die Tonne!“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

  • Ziel: Unter anderem auf den Wert von Lebensmitteln und die Folgen ihrer Verschwendung aufmerksam zu machen. Im Mittelpunkt stehen der Umgang mit Lebensmitteln und Resten sowie ihre Aufbewahrung.
  • Zielgruppe: alle Bevölkerungsgruppen, insbesondere Schüler:innen der Klassen 3 bis 9
  • Wichtigste Maßnahmen/Ergebnisse: Maßnahmen und Aktionen zur Reduzierung der Lebensmittelverlusten und -verschwendung
  • Förderung: Bund

Aktionsspiel „Fleisch oder Fahrrad?“ des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) und des Rats für Nachhaltige Entwicklung

  • Ziel: Jugendliche zum Nachdenken über nachhaltigen Konsum bewegen.
  • Zielgruppe: Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren
  • Wichtigste Maßnahmen/Ergebnisse: 90 Jugendherbergen bundesweit haben das Spiel in ihr Bildungsprogramm integriert und führen Jugendliche an das Thema heran.
  • Förderung: Bund, Eigenmittel des DJH

Marmelade für Alle! – Kampagne der Evangelischen Jugendarbeit gegen Lebensmittelverschwendung

  • Ziel: Für die Bedeutung und den Wert von Lebensmitteln ein Bewusstsein zu schaffen
  • Zielgruppe: Mitmachprojekt für Jugendgruppen, Kinder, generationsübergreifend
  • Wichtigste Maßnahmen/Ergebnisse: An Orten, wo es ungeerntetes Obst gibt, erfragen, ob dieses kostenlos zu haben ist und daraus Marmeladen, Säfte etc. kochen und auf den eigenen Freizeiten, Seminaren und Gruppenstunden verwerten. Nicht Verbrauchtes wird auf Basaren verkauft oder eingetauscht.
  • Förderung/Unterstützung: Bund, Brot für die Welt
     

Der Nachhaltige Warenkorb ist ein Angebot des Rats für Nachhaltige Entwicklung, ein Ratgeber für umweltbewussten und sozialen Konsum. Ihr Ziel: Die Umsetzung der Agenda 2030 in Deutschland vorantreiben. Der Ratgeber zeigt nachhaltige Konsumalternativen auf und liefert Faustregeln für konkrete Konsumentscheidungen.

Das Portal informiert unter anderem zu Lebensmitteln, Reisen und Mobilität, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik, Mode und Kosmetik. Der Nachhaltige Warenkorb ist in unterschiedlichen Darstellungsformen nutzbar: Neben der Website gibt es ihn als zehn Themenflyer und als Aktionsspiel. Insbesondere das Spiel richtet sich an Jugendliche, um sie zu nachhaltigem Konsum anzuregen. 90 Jugendherbergen in ganz Deutschland haben das Spiel in ihr Bildungsprogramm integriert, Lehrer:innen können es für Aufenthalte dort buchen.

Beispiele guter Praxis und einen Leitfaden für Lehrkräfte gibt die Projektwoche nachhaltiger Konsum (PDF 1,86 MB) des Öko-Instituts. Sie entstand in Kooperation mit einer Schule in München und war gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Bundesländer

Eine Initiative von Kirchen, Nichtregierungsorganisationen und Engagierten aus der Eine-Welt-Arbeit ruft mit der „Handy-Aktion NRW“ zum Sammeln alter Handys für ein fachgerechtes Recycling auf. Interessierte können auch eigene Sammelaktionen durchführen – etwa in der Kirchengemeinde, Jugendarbeit, Schule oder Arbeitsstelle. Kostenfreie Sammelboxen, Plakate, Flyer und andere Materialien können bestellt werden. Der Erlös der Aktion kommt Projekten in Südafrika, der Demokratischen Republik Kongo und den Philippinen zugute. Zur Aktion informiert SÜDWIND in Fact-Sheets über die Folgen des Rohstoffabbaus für Handys.

Die Staatskanzlei Saarland initiierte die Nachhaltigkeits- und Informationskampagne „Verantwortung und Nachhaltigkeit. Mach mit!“. Es werden Althandys gesammelt und dabei ein Zeichen zur Schonung natürlicher Ressourcen gesetzt. Zielgruppen sind neben allen weiterführenden Schulen die Grundschulklassen 3 und 4, sonstige Bildungseinrichtungen, Sozial-, Umwelt-, Jugend- und Seniorenverbände, Städte und Gemeinden sowie Vereine und Institutionen.

Weitere Akteure, die Jugendliche für umweltfreundliche Herstellung und nachhaltigen Konsum mobilisieren, finden sich auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission.

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Dieser Artikel wurde auf www.youthwiki.eu in englischer Sprache erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

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