Tagung

Apps & Co zwischen Lenkung und Selbstermächtigung

Apps & Co zwischen Lenkung und Selbstermächtigung - Interdisziplinäre Tagung am 24. und 25. November 2017

Call for Papers – Einreichungsfrist 10.06.2017

Apps, die jeden Schritt nachhalten; Apps, die Schulkinder an die Hausaufgaben erinnern und den Eltern zeigen, wie lange ihre Kinder dafür gebraucht haben; Apps, die Essgestörte zu Mahlzeiten ermahnen. Digitale Anwendungen, die Sozialarbeiter*innen und ihren Klient*innen anzeigen, wie sich diese entwickelt haben und wie weit man bei der Zielerreichung schon vorangekommen ist; Programme, die die Integration von Geflüchteten unterstützen sollen: Der Einfluss digitaler Technologien auf unsere persönliche Lebensführung und damit auch auf die Gestaltung unseres sozialen Miteinanders ist hier nicht nur Nebeneffekt, wie er häufig beim Gebrauch digitaler Medien zu beobachten ist, sondern er ist intendiert und häufig sogar primäres Ziel. Aber wie weit reicht dieser Einfluss, und wie ist er zu bewerten?

Ziel der Tagung ist es, die Nutzung digitaler Technologien zu sozialen Zwecken mit Blick auf das Spannungsfeld von Lenkung und Selbstermächtigung oder auch Hilfe und Kontrolle aus verschiedenen Disziplinen wie bspw. der Informatik, der Philosophie oder der Sozialen Arbeit heraus zu reflektieren. Dieses Spannungsfeld reicht vom verheißungsvollen Einsatz digitaler Technologien zur Unterstützung individueller Präferenzen oder der Kompensation vermeintlicher Willensschwächen auf der einen Seite bis hin zum verordneten Einsatz, der die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen empfindlich beschneidet. Es sollen theoretische, analytische und empirische Perspektiven darauf entwickelt und diskutiert werden, die das Verhältnis von Anpassung, Normalisierung und Lenkung auf der einen und Stärkung von Autonomie, (Selbst-)Bildung und Selbstermächtigung des Individuums auf der anderen Seite ausleuchten. Digitale Technologien bieten sowohl aus der Perspektive der Lenkung als auch aus der Perspektive der Selbstermächtigung ganz neue Möglichkeiten, da sie immer mehr Aspekte unseres Verhaltens aufzeichnen und unmittelbar darauf reagieren können. Zum Tragen kommt dies u.a. auch in den zahlreichen Feldern, auf denen wir mittels Apps eine Selbstvermessung vornehmen und – häufig im Abgleich mit den kollektiv erzeugten Daten von anderen – an unserer Selbstoptimierung arbeiten. Digitale Technologien bieten hier neuartige Möglichkeiten für die Steuerung oder (schwächer:) Beeinflussung gesellschaftlicher Entwicklungen im Sinne einer Prävention von unerwünschten Verhaltensweisen – oder anders formuliert: der Ermöglichung positiver Veränderungen von Individuen. Weitere Optionen ergeben sich durch Nutzungsszenarien, in denen mit Big Data oder Künstlicher Intelligenz Technologien genutzt werden, um zu (vermeintlich) guten Zwecken auf unser Verhalten einzuwirken oder uns Spielräume der Selbstbestimmung zu eröffnen.

Kontakt:

E-Mail: <link>dites@th.koeln.de

<link http: www.th-koeln.de dites>www.th-koeln.de/dites

Veranstaltungsort

Ubiering 48
50678 Köln

Beginn

Ende

Veranstalter

Forschungsschwerpunkt: "Digitale Technologien und Soziale Dienste"

Kontakt

Scarlet Siebert
E-Mail Adresse: dites@th-koeln.de

Back to Top