Sozialpolitik

Sozialministerin Dreyer lobt Integrationsprojekte in Worms als beispielgebend

„Die aktuelle Integrationsdebatte zeigt, wie wichtig es ist, erfolgreiche Beispiele gelebter Integration und des wertschätzenden Miteinanders bekannt zu machen, wie es sie tausendfach in unserem Land gibt. Es wird viel zu oft nur von Defiziten geredet, das erzeugt Misstrauen und leistet dem Populismus Vorschub.“ Das sagte dei rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer heute in Worms.

28.10.2010

In der Domstadt besuchte Dreyer im Rahmen ihrer Themenreise verschiedene Organisationen und Einrichtungen, die zu einer gelungenen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund beitragen.

Die Besuchsreise mit dem Schwerpunkt „Integration: Im Interesse aller!“ biete eine hervorragende Gelegenheit, sich über positive Praxisbeispiele der Integrationsarbeit, vor Ort auszutauschen so Malu Dreyer. Die Ministerin führte Gespräche mit Vertreterinnen und Vertreter des Projektes „Integrierte Stadtteil und Jugendarbeit Worms/West“ im Jugendtreff in Pfeddersheim/Worms, des Familienzentrums Worms und der Wohnungsbau GmbH Worms.

Die Stadt Worms leiste mit seiner Stadtteil- und Jugendarbeit eine engagierte und nachhaltige Arbeit, hob Dreyer im Gespräch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit Kindern, Jugendlichen und ehrenamtlichen Kräften im Jugendtreff Pfeddersheim hervor. Die Herausforderungen seien vielfältig. Obwohl die Zielgruppe Kinder und Jugendliche seien, umfasse die Betreuung in den meisten Fällen die gesamte Familie. Deshalb biete das Jugendbüro sowohl Einzelfallhilfe als auch diverse Gruppenaktivitäten an, wie soziale Beratung, Begleitung zu Ämtern, Bewerbungstraining oder Sprach- und Kommunikationstraining. 

Die Ministerin unterstrich, dass das am Bedarf der Menschen orientierte Angebot in diesem Umfang jedoch erst durch die gelungene Kooperation des Jugendbüros mit einer Vielzahl von Akteuren möglich sei. Dazu zählen Schulen, ARGE, Volkshochschulen oder Fachdiensten für Migration der Wohlfahrtsverbände. Die Landesregierung habe sich erfolgreich für eine Bundesförderung einsetzen können und finanziere darüber hinaus die wichtige Projektarbeit mit rund 10.000 Euro jährlich.

Als zweite Station besuchte Ministerin Dreyer das Familienzentrum in Worms. Im Austausch mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern und den Hauptverantwortlichen ging die Ministerin auf Fragen der Integration von Familien unterschiedlicher Herkunft ein, dabei lobte sie die erfolgreiche interkulturelle Äffnung der Einrichtung. Rund 70 Prozent der Besucherinnen und Besucher des seit über 20 Jahren bestehenden Familienzentrums haben einen Migrationshintergrund. In dem vom Land geförderten Zentrum werden vorrangig selbst organisierte Krabbelgruppen, ein Spielkindergarten, ein französischer Kindergarten und Schul- und Hausaufgabenbetreuung mit Mittagessen angeboten wie auch Vorträge oder Gesprächskreise für Eltern. „Ich habe mich überzeugen können, wie sehr es dem Familienzentrum wichtig ist, dass sich Kinder und Eltern in familiärer Atmosphäre aufgehoben und unterstützt fühlen“, betonte die Ministerin vor Ort. In diesem offenen und vertrauensvollen Klima sei es möglich, auch mit kulturellen Unterschieden aufeinander zuzugehen, gemeinsame Aktivitäten zu starten und sich gegenseitig zu unterstützen, so Dreyer. Das sei eine große Bereicherung für die Stadt und die Menschen, die hier leben.

Zum Abschluss der Themenreise besuchte Ministerin Dreyer die Wohnungsbau GmbH Worms. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Erfahrungen des Wohnungsunternehmens bei der interkulturellen Äffnung des Unternehmens. Die Wohnungsbau GmbH Worms engagiert sich in der Sozialen Stadt Worms und ist einer von mittlerweile 50 Partnern der Aktionspartnerschaft „Vielfalt bewegt“, die Ministerin Dreyer 2008 ins Leben rief. Menschen mit Migrationshintergrund seien wichtige Zielgruppen und potenzielle Kunden für den Wohnungsbestand der Wohnungsbau GmbH Worms. Es sei vorbildlich und zukunftsweisend, wie das Unternehmen die interkulturelle Kompetenz ihrer Beschäftigten kontinuierlich entwickelt, unterstrich Dreyer. „Mit dem erworbenen Wissen können die Mitarbeiter besser auf die Kunden und ihren kulturellen Hintergrund eingehen. Die Mieterinnen und Mieter erfahren damit eine höhere Wertschätzung, aber auch die Beschäftigten sehen ihre Arbeit als zufriedenstellend und erfolgreich an“, so Dreyer im Gespräch. Interkulturelle Äffnung ist ein Gewinn für die Mieterinnen und Mieter und das Unternehmen und eine Bereicherung für die Gesellschaft, da durch sie das Miteinander der Kulturen gestärkt wird.

Herausgeber: Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz

 

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