Jugendpolitik
Lebenshilfe fordert Erhalt des neunmonatigen Zivildienstes
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sieht die Reduzierung des Wehrdienstes ab 1. Januar 2011 auf sechs Monate vor. Dies wird sich auch beim Zivildienst widerspiegeln. Die Lebenshilfe lehnt diese Pläne zur Verkürzung der Zivildienstzeit auf sechs Monate ab.
26.11.2009
Dazu erklärte der Bundesvorstand der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung in seiner jüngsten Sitzung in Marburg:
Die Lebenshilfe lehnt diese Pläne zur Verkürzung der Zivildienstzeit auf sechs Monate ab, faktisch sind das weniger als fünf Monate Netto-Arbeitszeit. Sie fordert die Politik auf, dem Zivildienst weiter den Weg zu ebnen, der erst vor kurzer Zeit eingeschlagen wurde: keine Reduzierung, sondern eine Stabilisierung des Zivildienstes und seine Weiterentwicklung als Lern- und Bildungszeit für junge Menschen - und mit diesem Konzept vom Bund finanziert.
Menschen mit Behinderung, ihre Familien, die Dienste und Einrichtungen - und die jungen Menschen selbst - sind nicht an kurzzeitigen Begegnungen in schnellem Wechsel interessiert. Unabdingbar für die Beziehungs- und Erlebnisqualität erscheint uns eine Engagementdauer von einem Jahr. So wird miteinander und voneinander lernen möglich, von dem alle profitieren.
Deshalb fordern wir über den Erhalt der derzeitigen Zivildienstzeit hinaus eine vom Bund mitfinanzierte Aufstockung im Rahmen eines weiteren, sich anschließenden freiwilligen Engagements der jungen Menschen. Der Weg zur inklusiven Gesellschaft wird nur erfolgreich sein, wenn sich das Bild von und die Einstellung zu behinderten Menschen im direkten Kontakt und im Erleben ausprägen. Hierzu wollen wir weiter beitragen, indem wir - neben anderen Optionen der Mitarbeit - sinnvolle, also kontinuierliche Zivildienstangebote präsentieren können, durch die sich junge Menschen angesprochen fühlen.
Quelle: Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.
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