Jugendpolitik

Diakonie-Präsident würdigt 50 Jahre Engagement und Einsatz der Zivildienstleistenden

Mit Dank und Anerkennung würdigt Johannes Stockmeier, Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, das Engagement und den Einsatz der jungen Männer, die in den vergangenen fünfzig Jahren ihren Zivildienst geleistet haben.

11.04.2011

"Die Zivildienstleistenden sorgten für das ´Mehr´, die persönliche, menschliche Zuwendung, für die im regulären Arbeitsalltag oft keine Zeit bleibt. Sie prägten eine Kultur der Zuwendung zum Nächsten, des gegenseitigen Helfens. Damit haben sie einen unverzichtbaren Beitrag in der Gesellschaft geleistet", betont Stockmeier.

Am 10. April 1961 traten die ersten Kriegsdienstverweigerer ihren sozialen Ersatzdienst an, unter anderem in den diakonischen von Bodelschwinghschen Stiftungen in Bielefeld-Bethel. Annähernd eine Million junge Männer haben seither ihren Zivildienst in Diensten und Einrichtungen von Diakonie und evangelischer Kirche geleistet. Die Diakonie ist damit der größte Träger von Zivildienst in Deutschland.

"Die EKD-Synode in Berlin-Weißensee hat in der Debatte um die Wiederbewaffnung Deutschlands bereits 1950 bekannt: ´Wer um seines Gewissens willen den Kriegsdienst verweigert, soll der Fürsprache und der Fürbitte der Kirche gewiss sei´", erklärt der Diakonie-Präsident. "Seither haben sich die evangelische Kirche und ihre Diakonie dafür eingesetzt, dass junge Männer nicht nur einen waffenlosen Ersatzdienst ableisten konnten, sondern einen gesellschaftlich anerkannten sozialen Friedensdienst." Es sei gelungen, den Spagat zwischen staatlicher Dienstpflicht und kirchlich-diakonischem Selbstverständnis konstruktiv zu gestalten. Der Zivildienst in Deutschland habe sich zunehmend zu einem Ort des sozialen Lernens entwickelt. Die gemeinwohlorientierte Arbeit der Zivildienstleistenden in Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen habe dies erheblich mitgeprägt. Dank gelte auch den Mitarbeitenden, die sich den Zivildienstleistenden angenommen und entscheidend zum Erfolg des Zivildienstes beigetragen haben.

Die Aussetzung der Wehrpflicht zum 30. Juni besiegelt auch das Ende des Zivildienstes. Am 15. Dezember werden die letzten Zivildienstleistenden spätestens ihren Dienst beenden. Der Wegfall des Zivildienstes sei bedauerlich und schwer zu kompensieren, so Stockmeier. Nicht zu unterschätzen sei, dass der Zivildienst jungen Männern Einblicke in Lebenswelten ermöglicht habe, mit denen sie sonst nicht in Berührung kamen. Viele hätten dadurch beispielsweise erstmals Kontakt zu hilfebedürftigen Menschen gehabt. Zudem konnten sie Berufe im sozialen Bereich kennen lernen. Dies sei für viele Zivildienstleistende eine prägende Erfahrung gewesen, die mitunter auch die Berufswahl beeinflusste, insbesondere aber die Bereitschaft erhöhte, sich freiwillig zu engagieren.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums findet am 13. April eine Feier in den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel statt, in denen der Zivildienst 1961 seinen Anfang nahm. Mit Festvorträgen sowie einem "Großen Zapfenstreich" werden 50 Jahre Zivildienst in Deutschland gewürdigt. Veranstalter ist das Diakonische Werk der EKD in Kooperation mit dem Evangelischen Arbeitskreis Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) 

Weitere Informationen zu 50 Jahren Zivildienst sowie Porträts von Zivildienstleistenden der "ersten und letzten Stunde" finden sich unter: http://www.diakonie-zivildienst.de 

Schlagworte:

Zivildienst
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