Jugendpolitik

DGB fordert anlässlich des Internationalen Jugendtages: Zeit zum Handeln

„Wir alle sollten angesichts der aktuellen europäischen Jugendproteste aufhorchen“, sagte Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, zum heutigen Internationalen Tag der Jugend in Berlin.

12.08.2011

„Die Proteste zeigen, dass die Jugend in Bewegung ist und sich nicht länger mit Hoffnungslosigkeit und mangelnden Perspektiven abfindet. Unsoziale Sparprogramme, die einseitig zu Lasten der Bevölkerung gehen, können und dürfen nicht die Antwort sein.

Auch die im europäischen Vergleich niedrigere deutsche Jugendarbeitslosigkeit relativiert sich beim genaueren Hinsehen schnell: Verschiebebahnhöfe und die verhältnismäßig lange allgemeine Schulpflicht schönen die deutsche Bilanz. Viele Jugendliche sind in Warteschleifen geparkt - in einem Übergangssystem zwischen Schule und Ausbildung - ohne eine wirkliche Perspektive zu haben.

Selbst die jungen Menschen, die eine Arbeit gefunden haben, finden sich überdurchschnittlich oft in prekären Beschäftigungsverhältnissen wieder. Es ist nicht nur aus gewerkschaftlicher Sicht ein unhaltbarer Zustand, dass Leiharbeit, befristete Beschäftigung und oftmals unentgeltliche Praktika die Lebensrealität einer ganzen Generation sind. Wer aber die Zukunfts- und Lebensperspektiven für die junge Generation ändern will, muss diese Missstände beseitigen.

Es ist genug der bildungspolitischen Sonntagsreden oder des Jammerns über den Fachkräftemangel. Jetzt müssen die Weichen gestellt werden, um eine ganze Generation nicht zu verlieren.“

Quelle: PM DGB vom 12.08.2011

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