Jugendpolitik

Deutsches Kinderhilfswerk fordert verstärkte Menschenrechtsbildung zur Demokratiestärkung

Das Deutsche Kinderhilfswerk fordert zum Start der Internationalen Wochen gegen Rassismus 2016 eine verstärkte Menschenrechtsbildung zur Stärkung der Demokratie in Deutschland.

10.03.2016

Dazu gehört nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes sowohl ein Ausbau des antirassistischen Engagements von frühkindlichen und schulischen Bildungsinstitutionen als auch von Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Nur so kann nachhaltig ein besseres gesellschaftliches Miteinander ermöglicht und entschiedener als bisher gegen jede Form von Rassismus angegangen werden.

„Wir erleben derzeit ein sehr hohes Ausmaß an Aggression insbesondere gegen Flüchtlinge in Deutschland. Rassistische Einstellungen, Intoleranz und eine Ideologie der Ungleichwertigkeit von Menschen verbreiten sich in immer schnellerem Tempo und immer unreflektierter in unserer Gesellschaft. Inzwischen sind diese in allen Bevölkerungsschichten fest verankert. Auch bürgerliche Kreise machen sich mehr und mehr rechtsextremistisches Gedankengut zu Eigen. Zu den zentralen Werten einer demokratischen Gesellschaft gehört hingegen die Vorstellung von der Gleichwertigkeit und Gleichheit aller Menschen. Mit der Vermittlung dieser Werte kann nicht früh genug begonnen werden. In der Familie, in der Kita, in der Schule. Die Förderung von Vielfalt und die Eindämmung des Denkens der Ungleichwertigkeit müssen Maßstäbe unserer Gesellschaft sein. Vielfalt ist dabei Ausdruck nicht von Schwäche, sondern von gesellschaftlichem Reichtum“, betont Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes. Das Deutsche Kinderhilfswerk unterstützt die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2016 als Kooperationspartner.

Das Deutsche Kinderhilfswerk setzt sich dafür ein, allen Kindern und Jugendlichen in Deutschland die gleichen Rechte auf der Basis der UN-Kinderrechtskonvention zu gewähren. Dazu gehören vor allem das Recht auf Bildung und die Gewährung der gleichen sozialen Rechte. Dabei dürfen aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes weder die Staatsangehörigkeit noch der Aufenthaltsstatus eines Kindes eine Rolle spielen. Das Kindeswohl nach Artikel 3 UN-Kinderrechtskonvention muss für alle Kinder in Deutschland Maßstab für ihre Förderung, ihren Schutz und ihre Beteiligung sein.

Die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus 2016 finden vom 10. bis 23. März statt und stehen unter dem Motto „100% Menschenwürde – Zusammen gegen Rassismus“. Gemeinsam mit mehr als 70 bundesweiten Organisationen und Einrichtungen – darunter das Deutsche Kinderhilfswerk – fordert der Interkulturelle Rat in Deutschland dazu auf, sich an den Aktionswochen zu beteiligen und Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Der bundesweite Veranstaltungskalender verzeichnet zum Start der Aktionswochen bereits über 1.400 Veranstaltungen. Angeboten werden neben Projekttagen und Projektwochen in Schulen, Berufsschulen und anderen Bildungseinrichtungen eine Vielzahl von Informationsständen in Fußgängerzonen sowie Seminare zur politischen Bildung oder Diskussionsveranstaltungen. Botschafter für die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2016 ist der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen.

Redaktion: Uwe Kamp

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