Diakonie fordert verbindliche Regelungen für Mutter/Vater-Kind-Kuren

"Es darf nicht willkürlich und beliebig entschieden werden, ob ein Antrag auf eine Mutter/Vater-Kind-Kur genehmigt wird", kritisiert Diakonie-Präsident Johannes Stockmeier. Die derzeitige Bewilligungspraxis der Krankenkassen entspreche nicht den gesetzlichen Vorgaben und sei nicht am Wohl der Menschen orientiert. "Eltern, insbesondere Mütter, sind durch Arbeit, Familie und Kinder sowie teilweise Pflege älterer Angehöriger zunehmend mehrfach belastet. Sie stehen häufig unter großem Druck und sind gesundheitlich hoch belastet. Eine Kur bietet diesen Müttern oder Vätern die Möglichkeit, sich gesundheitlich und mental wieder zu stärken", betont Stockmeier.

In den vergangenen beiden Jahren wurde jedoch jeder dritte Kurantrag abgelehnt. "Dies ist ein völlig falsches Signal. Mütter und Väter, die eine Kur dringend benötigen, werden dadurch entmutig", betont Stockmeier. Seit 2007 sind Eltern- Kind-Kuren als Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen im Sozialgesetzbuch festgelegt. "Die Politik muss die gesetzlichen Krankenkassen dringend anweisen, diese gesetzlichen Regelungen auch umzusetzen", fordert Stockmeier. Allen Müttern oder Vätern, die eine Kur benötigten, um gesund zu werden und den Familienalltag wieder bewältigen zu können, müsse diese auch bewilligt werden.

2010 haben in den Kliniken des Evangelischen Fachverbandes für Frauengesundheit etwa 12.500 Mütter und Kinder an Vorsorge- und Rehabilitationsbehandlungen teilgenommen. Das besondere Gesundheitsangebot für Frauen und Mütter wurde vor rund hundert Jahren erstmals von evangelischen Frauenverbänden durchgeführt. Der Evangelische Fachverband für Frauengesundheit ist eine Trägergruppe im Deutschen Müttergenesungswerk und ein Fachverband der Diakonie.

Quelle: Diakonisches Werk der EKD e.V.

Redaktion: Ilja Koschembar