Familienpolitik

Diakonie: Anhebung des Kindergeldes ist eine halbherzige Reform

"Die Kindergelderhöhung in diesem Jahr um nur vier Euro und im nächsten Jahr um weitere zwei Euro ist vor allem für Familien mit geringem Einkommen eine große Enttäuschung", sagt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, anlässlich der Entscheidung im Bundestag vergangenen Freitag (19.06.2015).

22.06.2015

Mit dem Verzicht auf die Abschaffung der Höchsteinkommensgrenze beim Kinderzuschlag habe die Politik eine weitere Chance vertan, gerade etwas für Bezieher von Niedrigeinkommen zu tun. Familien mit Kindern im Hartz IV-Bezug gehen dabei leer aus, weil die Kindergelderhöhung auf die Regelsätze und den Unterhalt angerechnet wird. "Von der heutigen Entscheidung profitieren Besserverdienende, denn die steuerliche Entlastung durch den Kinderfreibetrag ist wesentlich höher als das Kindergeld. Wieder wurde eine Chance verpasst, etwas für Familien zu tun, die es am dringendsten benötigen. Diese Ungerechtigkeit ist nicht hinnehmbar", kritisiert Loheide die Entscheidung des Bundestages am 19.06.2015.

Auch die Erhöhung des Entlastungsbetrages für Alleinerziehende bleibe auf halber Strecke stehen. "Hier hätte es dringend eine Dynamisierung gebraucht, die mit den steigenden Lebenshaltungskosten in den folgenden Jahren Schritt hält", betont Loheide.

Quelle: Diakonie Deutschland vom 19.06.2015.

Back to Top