Familienpolitik

BASFI legt Bericht zur Familienpolitik vor

Im Rahmen der Sozialberichterstattung hat die Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration den Bericht „Familien in Hamburg“ vorgelegt. Er bündelt zahlreiche Daten und informiert umfassend über die Familienpolitik des Senats. Im Fokus stehen Kinder und Familien in schwierigen Lebenssituationen.

15.01.2018

Der Bericht „Familien in Hamburg“ besteht im Teil I aus Daten zur Situation von Kindern und Familien in den Bereichen Kindertagesbetreuung, Schule, Erwerbstätigkeit, Armutsgefährdung, finanzielle Leistungen, Gesundheit und Wohnen. In Teil II werden Maßnahmen zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit dargestellt.

Senatorin Melanie Leonhard: „Unser Ziel bleibt, alle Hamburger Familien bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder zu unterstützen und – unabhängig von Herkunft und Vermögensverhältnissen – gerechte Startchancen zu ermöglichen. In Hamburg haben wir vieles schon umgesetzt, was anderswo noch diskutiert wird: Frühe Hilfen für Eltern mit kleinen Kindern, ganztägige Betreuungsmöglichkeiten vom Krippenalter bis hinein in die Schulzeit sowie ein dichtes Netz von Beratungsstellen für Familien und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche.“

Hamburg unterstützt Familien von Geburt an

Im Rahmen der Frühen Hilfen werden Familien bei Bedarf bereits während der Schwangerschaft beraten, begleitet und in passgenaue Angebote vermittelt. Dabei arbeiten Gesundheitssystem und Jugendhilfe eng zusammen.
Bildungsangebote sind in Hamburg überwiegend niedrigschwellig und beitragsfrei. So ist seit August 2014 die fünfstündige Kita-Grundbetreuung inklusive Mittagessen gebührenfrei.

Ein früher Kita-Besuch steigert die Entwicklungsmöglichkeiten und Aussichten auf einen Bildungserfolg von Kindern. Kinder, die mehr als drei Jahre eine Kita besucht haben, benötigen nur noch zu einem geringen Teil eine ergänzende Sprachförderung, wenn sie in die Schule kommen. Hamburg unterstützt daher den frühen Zugang zu den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung zum Beispiel durch Eltern-Kind-Zentren.

Außerdem besteht durch das kostenlose und flächendeckende Ganztagsangebot an Schulen ein Zugang zu vielfältigen Bildungs-, Betreuungs- und Freizeitmöglichkeiten.

Vielfältige Angebote der Familienförderung, Treffpunkte und Erziehungsberatungsstellen helfen Eltern im Alltag, bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsaufgaben und bei der Begleitung der Bildungswege ihrer Kinder.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Hamburg fördert auf vielfältige Weise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Neben dem großen Kita-Angebot und Betreuungsmöglichkeiten, die über den bundesweiten Rechtsanspruch hinausgehenden, unterstützt der Senat im Rahmen der „Hamburger Allianz für Familien“ zusammen mit der Handelskammer und der Handwerksammer eine familienbewusste Personalpolitik in den Unternehmen. Im Arbeitsmarktprogramm wird die Arbeitsmarktintegration von Eltern und Alleinerziehenden besonders berücksichtigt.

Zahlen, Daten, Fakten

  • Laut Melderegisterdaten aus dem Jahr 2016 gibt es in Hamburg rund 181.500 Haushalte, in denen Kinder unter 18 Jahren leben. Das entspricht 17,8 Prozent aller Hamburger Haushalte.
  • In 62,2 Prozent der Familienhaushalte in Hamburg sind die Eltern verheiratet, 25,6 Prozent sind Alleinerziehende und 12,2 Prozent leben in Lebensgemeinschaften.
  • In 54,2 Prozent der Familien lebt ein Kind, in 35,2 Prozent der Familien zwei Kinder und in 10,6 Prozent der Familien leben drei und mehr Kinder.
  • Ende 2016 lebten rund 300.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in Hamburg, davon hatte rund die Hälfte einen Migrationshintergrund.
  • Die Zahl der Ehescheidungen geht zurück. Im Jahr 2006 wurden 4.583 Ehen geschieden, im Jahr 2016 wurden noch 3.204 Ehen geschieden.
  • Rund ein Fünftel der unter 18-Jährigen sind statistisch armutsgefährdet oder leben in Bedarfsgemeinschaften mit Sozialleistungsbezug. Besonders betroffen sind dabei Alleinerziehende, Familien mit drei und mehr Kindern, Familien mit Migrationshintergrund und Familien, bei denen die Eltern ein niedriges Qualifikationsniveau haben.
  • Immer mehr Eltern arbeiten. Insbesondere die Erwerbstätigkeit von Müttern nimmt zu. Während 2010 noch 62,3 Prozent der Mütter in „großer Teilzeit“ (20 Stunden und mehr) arbeiteten, waren es 2014 bereits 74,1 Prozent.

Der Lebenslagenbericht „Familien in Hamburg“ (PDF, 2,7 MB) steht auf den Seiten des BASFI online zur Verfügung.

Quelle: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Hamburg vom 12.01.2017

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