Bildungspolitik

Positive Bilanz des Projekts „Agenda für Vereinbarkeit, Bildung und Ausbildung“

Ministerin Stolz, Minister Rau, Minister Pfister und Arbeitgeberpräsident Hundt: "Agenda für Vereinbarkeit, Bildung und Ausbildung" war ein großer Erfolg und hat die gewünschten Impulse gegeben

25.09.2009

Auf Initiative des Ministeriums für Arbeit und Soziales hatten am 2. Dezember 2005 das Sozial-, Wirtschafts- und Kultusministerium und die Landesvereinigung baden-württembergischer Arbeitgeberverbände die „Agenda für Vereinbarkeit, Bildung und Ausbildung“ unterzeichnet. Zum Abschluss des Projekts haben die Beteiligten heute in Stuttgart eine positive Bilanz gezogen. Zielsetzung war, in Kooperation zwischen Land und Arbeitgebern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf voranzubringen. Gleichzeitig sollte die vorschulische Bildung um naturwissenschaftliche Angebote erweitert sowie die Kooperation von Kindergarten und Grundschule gefördert werden.

Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz MdL dankte allen Beteiligten für ihr persönliches und finanzielles Engagement. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist gestärkt und verbessert worden. Wertvolle neue Erkenntnisse werden einen weiteren Anschub für Familien, Unternehmen, Schulen und Kindertageseinrichtungen bringen. Besonders herauszuheben ist die Erfolgsgeschichte des Teilprojekts TECHNOlino, in dem Kinder auf altersgerechte Weise an naturwissenschaftliche Fragestellungen herangeführt werden.“

Ein weiterer Höhepunkt der Agenda war der Kongress „Beruf und Familie Standortvorteil oder Kostenfaktor?“ am 23. Januar 2009 in Stuttgart unter Beteiligung des Ministerpräsidenten. „Der gesellschaftliche Wandel erfordert neue Wege bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch eine familienbewusste Personalpolitik und betriebsnahe Kinderbetreuung“, so Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz.

Der Präsident der Landesvereinigung Baden-Württembergischer Arbeitgeberverbände e. V., Dr. Dieter Hundt, ist von der positiven Impulsfunktion der Agenda und vor allem des vom Arbeitgeberverband Südwestmetall mit einer Million Euro finanzierten Projekts „Familie im Beruf und Leben“ („Fa.i.B.Le“) überzeugt. „Fa.i.B.Le zeigt idealtypisch, wie ein Pilotprojekt Breitenwirkung entfalten kann. Dies hebt auch die wissenschaftliche Begleitung des Projektes in ihrem Bericht hervor.“

Das Projekt „Fa.i.B.Le“ bestand aus drei Modulen:

- TECHNOlino - Frühkindliche Förderung in den Bereichen MINT (= Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und Sprachentwicklung,

- Kooperation Kindergarten - Grundschule - Eltern (2gether) sowie der

- Koordinierungsstelle zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf (familyNET) als Informations-, Beratungs- und Unterstützungsstelle vor Ort.

Wirtschaftsminister Ernst Pfister MdL betonte die große Bedeutung des Projektes für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. „Familienbewusste Personalpolitik wird immer mehr zum Standortfaktor im Wettbewerb um hochqualifizierte Fach- und Führungskräfte. Das Projekt Fa.i.B.Le hat hierzu wichtige Hilfestellungen aufgezeigt, indem praxisnahe Lösungen mit den Unternehmen erarbeitet wurden. Besonders positiv haben die Unternehmen auch die regionalen Netzwerke bewertet. Vor allem freut es mich, dass diese Vernetzung der Unternehmen im Rahmen des Projektes familyNet nun weitergeführt und landesweit ausgebaut werden kann.“

In den drei Modellregionen Neckar-Fils, Schwarzwald-Baar und Ostwürttem-berg/Ulm sind dauerhafte familyNET-Netzwerke als Anlaufstellen für Unternehmen etabliert worden. Das Teilprojekt familyNET wird inzwischen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds, des Wirtschaftsministeriums und des Arbeitgeberverbands Südwestmetall auf insgesamt acht Regionen im Land ausgedehnt und mit mehr als 680.000 Euro pro Jahr gefördert.

Kultusminister Helmut Rau MdL erklärte zum Thema naturwissenschaftlich-technische Bildung im Kindergarten: „TECHNOlino unterstützt Kindergärten, die im Bildungsbereich Naturwissenschaft und Technik einen besonderen Schwerpunkt setzen wollen. Kinder sind fasziniert von Naturwissenschaften, Technik und Mathematik. Sie erleben Naturphänomene noch viel unmittelbarer und intensiver als Erwachsene. Diesen Ansatz haben wir im Orientierungsplan aufgegriffen. Kinder können und sollen schon im Kindergartenalter für Naturwissenschaften und Technik interessiert werden, weil ihre Fähigkeit zu staunen Grundlage für ein interessiertes Forschen, Entdecken und Lernen ist.“

Die TECHNOlino-Konzeption hat sich über die ursprünglich angestrebten 90 Modellkindergärten hinaus verbreitet und ist mittlerweile in 160 Kindergärten fest verankert. Alle beteiligten Einrichtungen wollen TECHNOlino auch nach der offiziellen Pilotphase weiterführen, das heißt auch die Bildungspartnerschaften zu den Unternehmen sollen fortgeführt oder sogar ausgedehnt werden. Darüber hinaus wollen immer mehr Kindergärten und Kindergartenträger in Baden-Württemberg das Konzept umsetzen, allein 60 werden in diesem Jahr damit beginnen. Auch für die Kooperation zwischen Kindertageseinrichtungen und Grundschulen konnten wichtige Grundlagen gelegt werden. Die Ergebnisse zeigen Erfolgsfaktoren und Stolpersteine für die Zusammenarbeit der Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte auf und geben Impulse für eine Intensivierung der Kooperation.

Neben Fa.i.B.Le waren weitere Agenda-Projekte unter anderem die Einrichtung des Internetportals „Familienfreundliche Betriebe in Baden-Württemberg“ durch die FaFo (FamilienForschung Baden-Württemberg im Statistischen Landesamt), die vom Ministerium für Arbeit und Soziales geförderte und vom Landesfamilienrat veranstaltete Fachtagung „Zwischen Bürostuhl und Pflegebett: Rahmenbedingungen und Konzepte“ am 17. Juli 2009 sowie die öffentlichkeitswirksame Hervorhebung besonders familienfreundlicher Betriebe in den Modellregionen.

Der Evaluationsbericht zum Projekt Fa.i.B.Le findet sich unter http://www.start2000plus.de/de;vereinbarkeit-von-familie-und-beruf.htm

Quelle: Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg

 

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