Bildungspolitik
HRK-Präsidentin fordert Überarbeitung des Stipendienprogramms
„Die heutigen Beschlüsse der Bundesregierung zeigen den ernsthaften Willen, die Studierenden stärker zu unterstützen. Das verdient Anerkennung. Das BAföG muss zentraler Bestandteil der Studienfinanzierung bleiben, das Stipendienprogramm muss jedoch in den jetzt folgenden parlamentarischen Beratungen noch deutlich überarbeitet werden.“ Dies erklärte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Margret Wintermantel, gestern in Bonn.
22.04.2010
Die Grundidee des Stipendienprogramms sei gut. „Wir brauchen mehr bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen und Privatpersonen für unseren akademischen Nachwuchs. Wir brauchen den Erfolg des Programms. Beim derzeitigen Stand ist jedoch noch zu vieles offen:
- Die Wirtschaft und ihre Verbände haben die angestrebten Millionen-Beträge bislang nicht zugesagt. Die Signale sind bisher mehr als zurückhaltend, aber wir brauchen hier eine klare Aussage. Immerhin geht es langfristig um 300 Millionen Euro aus privaten Quellen.
- Der Aufwand für die Einwerbung und Administration von privaten Mitteln beträgt, wie wir aus anderen Ländern wie etwa Großbritannien wissen, mehr als ein Drittel dieser eingeworbenen Beträge. Dies muss beim Zuschnitt des Programms berücksichtigt werden.
- Die Mobilität der Studierenden wird durch das Programm behindert, denn die Studierenden werden die Stipendien nicht einfach mitnehmen können.
- Hochschulen, die in einem Umfeld mit wenigen finanzstarken Unternehmen und wenigen wohlhabenden Sponsoren lokalisiert sind, werden bei den Studierenden an Attraktivität verlieren, weil sie weniger Stipendien einwerben können. Hier bedarf es einer Lösung.“
Wintermantel verwies auf die Erfahrungen in NRW, wo bereits ein solches Programm eingeführt wurde. Die Hochschulen haben trotz großer Bemühungen bisher Stipendien für nur 0,33 Prozent der Studierenden einwerben können. Das neue Programm setzt aber die sehr viel höhere Marke von acht Prozent. "Mit den vorgesehenen Regelungen können die Ziele des Programms nicht erreicht werden. So fliegt das Programm nicht."
Quelle: Hochschulrektorenkonferenz
ik
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