Raus aus dem Abseits - Diakonisches Plädoyer für eine gerechte Jugendpolitik

Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) e.V.

Strukturebene: Bund

Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren eine Reihe von familienpolitischen Regelungen getroffen, von denen vor allem Familien mit kleineren Kindern profitiert haben. Diese grundsätzlich begrüßenswerte Schwerpunktsetzungen hat den förderlichen Blick auf die Lebensphase Jugend (12 bis 27 Jahre) ins Hintertreffen geraten lassen.

 

Die soziale Situation von Jugendlichen und Heranwachsenden wird oft nur dann zum Thema, wenn diese in defizitärer Weise in Erscheinung treten, beispielsweise als „Komasäuferinnen“, „Intensivtäter“, oder „Schulverweigernde“. Die politische und öffentliche Diskussion ist häufig dominiert von Rufen nach mehr pädagogischer Härte, konsequenteren ordnungspolitischen Interventionen und einer Verschärfung des Jugendstrafrechts. Langfristige, auf Förderung der Integration und Inklusion gerichtete Konzepte der Jugendhilfe werden von Kritikern als „Kuschelpädagogik“ diffamiert, Konsequenz und Abschreckung sind häufig gebrauchte Schlagworte.

 

Ist das sozial unangepasste Verhalten Jugendlicher wirklich nur Ausdruck einer „Störungs- oder Abweichungsphase Jugend“, auf die es im Sinne der Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung vornehmlich restriktiv zu reagieren gilt? Weisen die Debatten nicht auch auf das viel tiefer liegende Problem einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung in Arme und Reiche, Mächtige und Ohnmächtige, Angepasste und Unangepasste hin, die sich im Verhalten der Jugendlichen manifestiert?

 

Um eine Teilantwort vorwegzunehmen: Aus Sicht der Diakonie werden aus Jugendlichen keine verantwortungsvollen Mitmenschen, wenn man sie an öffentlichen Plätzen durch Kameras oder private Sicherheitsdienste überwachen lässt und sie bei „auffälligem Verhalten“ vertreibt, ohne ihnen alternative soziale Räume anzubieten.

 

Die vorliegende Handreichung lädt ein zu einem Rundblick über die Herausforderungen einer modernen Politik für junge Menschen in prekären Lebenslagen. Als Ausgangsperspektive wählt sie das sozial abweichende Verhalten Jugendlicher und Heranwachsender. Auch hier wirbt sie für Verständnis und Förderbereitschaft; sie plädiert dafür, junge Menschen in der Komplexität ihrer Lebenswelten zu betrachten und nicht auf ihr abweichendes Verhalten zu reduzieren. Sie zeigt, wie Problemen fachlich kompetent begegnet werden kann und legt den Finger in die Wunden einer Jugendpolitik, der es an Kohärenz fehlt und die manche Hürde aufbaut, wo Wege geebnet werden sollten.

 

Bestellung: Als Printversion kann die Handreichung im Zentralen Vertrieb des Diakonischen Werkes der EKD bestellt werden.

 

Artikelnummer: 613 003 080

Kosten für gedruckte Fassungen pro Ausgabe:

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Zentraler Vertrieb des Diakonischen Werkes der EKD

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70771 Leinfelden-Echterdingen

 

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Herausgeber

Diakonie Deutschland - Evangelischer Bundesverband Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Herausgabedatum

2010

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