Mädchen hier... Jungen da...!? Überlegungen zur geschlechtsbewussten Arbeit in Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes - Modelle Dokumente Analysen 15

Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V.

Strukturebene: Bund

Mädchen hier... Jungen da...!? Überlegungen zur geschlechtsbewussten Arbeit in Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes - Modelle Dokumente Analysen (MDA 15)

 

In der sozial- wie auch schulpädagogischen Arbeit ist die Geschlechterfrage seit mehreren Jahren immer wieder ein Thema. Für den Bereich der Jugendhilfe hat sie der Gesetzgeber in § 9 Nr.3 SGB VIII als handlungsleitendes Prinzip festgeschrieben. Danach sollten Leistungen der Jugendhilfe dergestalt konzipiert werden, die unterschiedlichen Lebenslagen von Mädchen und Jungen zu berücksichtigen, Benachteiligungen abzubauen und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen zu fördern.

 

Was die Umsetzung dieser gesetzlichen Vorgabe in der Praxis anbelangt, so ist ein Wandel in den pädagogischen Ansätzen zu registrieren: Anfangs standen die geschlechtshomogenen Angebote in Abgrenzung zu koedukativen Angeboten hoch im Kurs. Zielgruppe waren v.a. die Mädchen. Der Ausbau von Mädchenarbeit sollte dazu beitragen, geschlechtspezifische Benachteiligungen abzubauen und das Selbstbewusstsein der Mädchen zu stärken. Einige Länder legten spezielle Mädchenprogramme auf. Im Zuge der Gewaltprävention kam die Jungenarbeit zunehmend ins Visier. Die Shell-Studie 2000 stellte jedoch u.a. eine Pluralität in der Geschlechterdualität fest, d.h. dass die Differenzierungen innerhalb der Gruppe der Mädchen und der Gruppe der Jungen größer sind, als zwischen Mädchen und Jungen. Im Zuge der Weiterentwicklung der pädagogischen Ansätze kursieren immer mehr Begriffe, die diese Ansätze umschreiben: geschlechtsspezifisch, geschlechtsbezogen, geschlechtshomogen, parteilich, antisexistisch, emanzipatorisch, geschlechtsdifferenziert, geschlechtsbewusst usw.

 

Auch in den verschiedenen Handlungsfeldern des Kinder- und Jugendschutzes werden in zunehmendem Maß Anforderungen an eine geschlechtsdifferenzierte bzw. geschlechtsbewusste Arbeit mit Mädchen und Jungen diskutiert und in der Praxis entsprechende Ansätze entwickelt und erprobt. Mit der vorliegenden Publikation aus der Reihe Modelle Dokumente Analysen will die Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz die Fachdiskussion aufgreifen und Praxiserfahrungen bzw. theoretische Überlegungen hierzu vorstellen. Exemplarisch geschieht dies für die Felder Gewaltprävention, Suchtprävention und sexueller Missbrauch/sexualisierte Gewalt. Darüber hinaus wird die Konzeption einer Fortbildungsreihe zur geschlechtsspezifischen Prävention für pädagogische Fachkräfte von der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen sowie erste Ergebnisse des Projektes vorgestellt.

 

Die Ausgabe MDA 15 kann bestellt werden bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V.

Back to Top